Arenhövel, Winfried: Das Geheimnis von Güntsches Ruh
Winfried Arenhövel
Das Geheimnis von Güntsches Ruh.
Viel Lärm um Beno, Band 2
Geest-Verlag 2010
ISBN 978-3-86685-250-1
396 S., zahlreiche SW-Fotos
12, 90 Euro
Mehr noch als der erste Teil der fiktiven Kriminalgeschichte konzentriert sich der 2, Teil auf die verschollenen Schätze des nahe Weimar liegenden Rittergutes Holzdorf, nämlich die berühmte Kunstsammlung von Dr. Otto Krebs, von der nach 50 jähriger Stille 1995 plötzlich Teile als Beutekunst in der Petersburger Eremitage aufgetaucht sind. Bis heute kann der ursprüngliche Umfang der hochkarätigen Sammlung, überwiegend Meisterwerke des französischen Impressionismus, nur erahnt werden und bot so dem Autor genügend Anlass zu blühenden Spekulationen, die er genüsslich auskostete.
So geraten Beno und seine Freunde durch Zufall in den Besitz eines Monet-Bildes, das kurze Zeit später schon wieder unter mysteriösen Umständen entwendet wird. Die Geschichte spielt im Jahr 1959 in Weimar und seiner Umgebung. Bekannte Persönlichkeiten kommen darin vor wie der Direktor des Schlossmuseums, die Maler Engelbert Schoner, Alfred Ahner und Henry van de Velde oder der „schillernde" Dichter Mette. Natürlich geht es auch um die Musik Max Regers, dessen Weimarer Archiv während des 2. Weltkrieges in Holzdorf ausgelagert war. Die Frau von Dr. Krebs, die damals sehr berühmte Pianistin Frieda Kwast-Hodapp, der Reger sein 2. Klavierkonzert gewidmet hat, erhielt nach der bravourösen Uraufführung anerkennend ein typisches Kompliment des Komponisten: „Sie müssten nicht Hodapp, sondern Hut-ab! heißen". Orte der Handlung sind unter anderem die Weimarer Cranachstraße, das Schlossmuseum und das Sophienkrankenhaus, das Gut Holzdorf natürlich, das Dorf Legefeld, die „Räuberhöhlen" bei Buchfahrt sowie Güntsches Ruh mit seinen drei Goethe-Eichen.
Das Buch ist ebenso spannend wie sein Vorgänger und sowohl für Kinder wie Erwachsene geeignet ist. Es ist eine Mischung aus jugendlichem Abenteuerroman, Krimi und zeitgeschichtlichem Roman. Thematisch erzählt es ein Stück DDR-Geschichte, blendet aber auch die Zeit von 1933 bis 1945 nicht aus. „Die Spannung trägt den Leser bist zur letzten Seite, denn unentwirrbar scheinen die Fäden um die wirklichen Drahtzieher des Geschehens", meint Verleger Alfred Büngen.