400 Autoren aus aller Welt reichen ihre Beiträge ein - NWZ Wesermarsch berichtet über Winterreise-Anthologie
400 Autoren aus aller Welt reichen ihre Beiträge ein
Bücherwochen Bis Mitte August entscheidet die Jury über Aufnahme in die Anthologie zur „Winterreise“
Berne/lr Urlaubszeit ist Erntezeit: Die Juroren der Berner Bücherwochen wissen, was damit gemeint ist: Wenn in der Schule Sommerferien sind, wenn alle Urlaub haben, dann heißt es für sie, zu lesen, zu lesen und zu bewerten, was Autoren aus aller Welt an Beiträgen eingesandt haben.
Nach 2008 („ZwischenZeiten“) und 2009 („Grenzerfahrungen“) konkurrieren auch in diesem Jahr Hunderte von Texten um die Aufnahme in die „Anthologie zu den Berner Bücherwochen“, ein Werk, das der Geest-Verlag Vechta verlegt. Das voraussichtlich 400 Seiten starke Buch mit dem Titel „Winterreise“ voller Erzählungen, Gedichten und anderen Texten zum Titel-Thema wird Mitte Oktober zum Auftakt der „Dritten Berner Bücherwochen“ seine Premiere feiern. Einsendeschluss für die Teilnahme an der Anthologie-Ausschreibung war Ende Juni. Letzte Eingänge aus dem Ausland waren noch in der letzten Woche zu verzeichnen.
Beitrag aus den USA
Mit fast vier Wochen die längste Laufzeit hatte ein Brief aus dem ostpolnischen Siematycze, der von der Grenze nach Weißrussland über den Umweg Bern in der Schweiz doch noch den Weg nach Berne/Wesermarsch fand. Dagegen war ein Beitrag aus den USA, Cincinatti/Ohio, via Airmail gerade mal schlappe fünf Tage unterwegs – nicht länger als so manche Sendung aus Delmenhorst oder Bremerhaven. Bewerbungen aus USA und Polen, Italien und Schweden, Bulgarien und Frankreich, Schweiz und Österreich, aus Berlin, Dresden und München, aber auch aus Nordenham, Ovelgönne, Elsfleth und Berne spiegeln das in jeder Hinsicht offene Konzept der Berner Bücherwochen wider. Das Anthologie-Projekt stand schrankenlos jedem offen, der sich für das Thema interessierte. Unter den Einsendungen finden sich etwa Fantasy-Geschichten aus der Feder von Schülerinnen, Reiseberichte einer Buchhalterin, aber auch der Kurzroman eines mehrfach ausgezeichneten Schriftstellers. Die Autoren sind zwischen 15 und 85. Schon von daher, meint Organisa! tor Rein hard Rakow, hat die „Winterreise“-Anthologie der Dritten Berner Bücherwochen „das Zeug, ein Lesebuch aus der Bevölkerung für die Bevölkerung“ zu werden. Die erste Sichtung der Beiträge verzeichnet knapp 400 Teilnehmer mit ungefähr 500 Beiträgen, zusammen rund 2500 Blatt Din-A-4. Dazu kommen noch einige Texte von Landfrauen aus der Wesermarsch; für sie gelten,modifizierte Bedingungen.
Spannende Titel
Inhaltlich verheißen schon die jetzt vorliegenden Texte ein facettenreich funkelndes „Winterreisen“-Panoptikum: Memoiren mit Erinnerungen an die Flucht über die vereiste Ostsee, Tagebuch-Notizen einer Alaskareise, Erzählungen über Winterunfälle, Schneeprinzessinnen und Eiskönige, aber auch „Wintermorgen“-Gedichte wetteifern da um die Aufnahme in das Buch. Sie, die Reflektionen eines Hartz-IV-Beziehers und philosophische Gedanken zum Wandern werden in diesen Tagen die aus Prof. Dr. Thöming (Dresden), Prof. Dr. Schulz (Berlin), Dr. Michael Brandt (Oldenburgische Landschaft), Björn Thümler (MdL), Bürgermeister Franz Bittner und Linda Schmitz-Major (Autorin) und anderen bestehende Jury vor die Qual der Wahl stellen: Welcher Text soll berücksichtigt werden? Bis Mitte August müssen die Entscheidungen getroffen sein.