Joachim Schlichte und Gottfried Lehr begaben sich auf die 'winterliche Reise'
HOCHDEUTSCH TRIFFT HESSISCH , EIN KULTURELLES EXPERIMENT
nach seinen drei sehr erfolgreichen buch-premieren in karben (mit den lyrik-bänden "auch elefanten weinen / gedichte 1", "nur helikopter fliegen / gedichte 2 " sowie "doch waldarbeiter lachen / gedichte 3" ) traute sich joachim schlichte nun an ein schwieriges projekt: er wagte sich an die deutsche romantik, setzt sich auseinander mit dem wortschöpfer wilhelm müller und dem tondichter franz schubert der dessen texte genial vertonte.
joachim schlichte überträgt die deutsche romantik (das beginnende 19. jahrhundert) in unsere heutige zeit (das beginnende 21. jahrhundert) zersägt einzelne sätze, filtert buchstaben, bricht silben, verse sowie strophen, schreibt nicht-gedichte und bekennt freimütig: ich bin ein heutiger romantiker.
der "poet aus rendel" wird zusammen mit andreas hofmann aus der winterreise von müller/schubert/schlichte lesen.
einen genialen mitstreiter fand joachim schlichte in gottfried lehr : musiker und hessischer mundartdichter, der in höchster intensität und sensibler einfühlung jenen romantischen herzton (welcher uns heute, 200 Jahre später, alle bewegen sollte) musikalisch trifft und die ewig gestrige gefühls- und öko duselei … aber in hessisch, versuchsweise auch in hochdeutsch lebensnah als aktualisierten dauerbrenner präsentiert.
dichter und musiker präsentierten unter dem motto "winterreise - winterliche reise" am samstag im neuen johanniter-stift karben in der lohgasse 11 die ergebnisse - und das Publikum war beseistert. hier einige erste bildeindrücke:
Gut 60 ZuihörerInnen gingen mit auf die winterliche Reise