Schreibtipp: Auslassung von Satzteilen

Auslassung von Satzteilen

 

Am Ende von Briefen findet man sie besonders häufig: Sätze, die noch schnell möglichst viel Inhalt auf möglichst kleinem Raum transportieren möchten, wie: „Darauf freuen wir uns und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“ Im zweiten Teil fehlt eindeutig etwas, nämlich das Subjekt. Dieses findet sich im ersten Teil: „wir“. Damit ist die Konstruktion grammatisch korrekt, ein ungutes Gefühl bleibt dennoch. Dies liegt daran, dass die Satzstellung in den zwei Hauptsätzen nicht identisch ist. Der erste beginnt mit einem Präpositionalobjekt, der zweite mit dem weggelassenen (elliptischen) Subjekt. Stilistisch schöner wäre es, beide Sätze parallel aufzubauen: „Wir freuen uns darauf und wünschen Ihnen einen angenehmen Aufenthalt.“

 

Anders liegt der Fall bei Sätzen wie: „Das sind die Schuhe, die mir schon lange gefallen und ich kaufen will.“ Das ist nicht nur unschön, sondern falsch. Zwar wurde auch hier ein gleichlautendes Pronomen eingespart (das Relativpronomen „die“), doch steht es in den beiden Nebensätzen in unterschiedlichen Fällen. Einmal im Nominativ: „die mir gefallen“, einmal im Akkusativ: „die ich kaufen will“. Korrekt lautet dieser Satz also: „Das sind die Schuhe, die mir schon lange gefallen und die ich kaufen will.“ Eine Auslassung ist hier nicht möglich.

 

aus: www.duden.de/newsletter.