Reinhard Rakow mit intensiver Lesung gestern in der Galerie Ruhwarden
Galeristin Silke Trolldenier begrüßte gestern zahöreiche Zuhörer in der Galerie Ruhwarden, die sich zur Hörspiellesung von Reinhard Rakow 'Der Berg' eingefunden hatten. Ein Schriftsteller, der für den Fall des Gelingens Höheres erhofft, gerät beim Verfassen eines Vorworts zu einem Buch zum Thema Erinnerung in eine Schreibblockade. Die Zeit bis zum Abgabetermin drängt, doch sein Schreibfluss stockt Mal um Mal an der immerselben Textstelle: der, in der es um einen Berg geht: "Ein Berg, der weiß war und oben ein Friedhof" . Es handelt sich bei der Erzäglung um die 1. Variatio von "Atem~pause", seines "Romans in vier Sätzen".) Der Text verknüpft den äußeren Plot mit verschiedenen Handlungssträngen aus der Vergangenheit des Protagonisten; dessen innere "Bewusstseinsströme" und das Gegenwarts-Protokoll finden sich schließlich in einem furiosen Finale.
Reinhard Rakow inszenierte gestern ein fast dreistündige Lesung aus der Erzählung, die er mit musikalischen und technischen Elementen angereichert hatte, um die verschiedensten Erzählebenen zu verdeutlichen. Eine Lesung, die begeisterte und die Zuhörer zugleich an die Grenzen ihrer Zuhörfähigkeiten führte.