Wenn das kein Renner wird: Große Nachfrage nach Heiko Schulze und Kalla Wefel: Kär, Kär, Kär! Osnabrücker Möchtegern-Wörterbuch

Auf der Suche nach Osnabrücker Wörtern

Bereits wenige Stunden nach Erscheinen setzte gestern im Bestellshop schon ein kleiner run aus das Heft von Heiko Schulze und Kalla Wefel sein, sodass die Vorbereitungen für die zweite Auflage bereits starten.
 

Heiko Schulze und Kalla Wefel
Kär, Kär, Kär!
Osnabrücker Möchtegern-Wörterbuch

Gewachsene, aber auch offen geklaute
Begriffe und Redewendungen
sowie die Erzählung
Fluch-Reise mit Tante Elli
von Heiko Schulze
Geest-Verlag 2012
ISBN 978-3-86685-384-3
40 S., geheftet, 2 Euro

Gibt es Osnabrückisch überhaupt?

Nein! Das sagen zumindest alle gängigen sprachwissenschaftlichen Erkenntnisse. ‚So echt in Ernst‘ soll das hier auch nicht bestritten werden, die Auflistung erfolgt eher ‚nur so aus Spaß‘. Dafür war unsere Stadt in ihrer gesamten Geschichte viel zu sehr eine reine Durchlaufstation. Trotzdem empfinden dies viele Osnabrückerinnen und Osnabrücker ganz anders: Weilt man nämlich irgendwo in fremden Gefilden, womöglich sogar fernab aller deutschen Lande, egal, ob auf einem Campingplatz, im Hilton, in gegnerischen Fußballstadien, auf einer Kleinkunstbühne, auf einer Autobahnraststätte oder in einem Flughafen-Terminal, erkennen sich Osnabrücker Menschen schon nach kurzem Einhören in irgendwelche Dialoge. Dies wiederum liegt meist weniger an ganz speziellen Begriffen, die es natürlich auch vereinzelt gibt, sondern vor allem an der typischen Aussprache, vermischt mit einem besonderen, eigenartig zusammengewürfelten Umgangsdeutsch.

„Kär, Kär, Kär! Mal in Ernst! Jetz mal ährlich“: Kein normaler Mensch außerhalb unserer Heimat bringt es fertig, ‚untere Bioke‘ zu sitzen, dabei ‚Kioschen‘ zu verspeisen und zugleich ‚gut zufrieden‘ zu sein und das Ganze auch noch ‚hääärlich!‘ zu finden.
Aus obigen Gründen soll dieses Mini-Lexikon natürlich keinesfalls sprachhistorische, linguistische oder gar kommunikationstheoretische Ansprüche erfüllen. Es gibt also nur so etwas wie eine sehr einseitig gefühlte Eigensprache wieder. Zumal wir wissen, dass der Osnabrücker Mensch an sich einer eigentümlichen, geschichtlich-geografischen Mischung von ‚tolopen Volk‘ entstammt: Westfalen, Emsköppe, Südoldenburger, Ostfriesen, ganz zu schweigen von ohnehin weltweit zugereisten Individuen, die sich irgendwann, gewollt, erzwungen oder zufällig, in den Osnabrücker Mischtegel begeben haben und zu sprachlichen Durchlauferhitzern wurden. Viel zur Umgangssprache beigetragen haben natürlich auch wandernde Handwerksgesellen oder Vorfahren von Uralt-Bewohnern, die plattdeutsche Wortschöpfungen in die heutige Zeit gerettet haben.

Heiko Schulze (der in diesem Heft auch mit der echten Osnabrück-Geschichte 'Fluch-Reise mit Tante Elli') vertreten ist, haben eine Liste mit wirklichen echten und unechten'echten' Osnabrücker Wörtern und Redewendungen zusammengestellt. Das Heft soll laufend aktualisiert werden. Die beiden Autoren und der Verlag hoffen, dass zahlreiche Zuschriften von Osnabrückern kommen. Ansonsten soll es für jeden Osnabrücker (und Zugereisten) einfach ein Riesenspaß sein.

Das Buch ist ab sofort direkt im Geest-Verlag, im Buchhandel und an vielen anderen Stellen erhältlich.