In der Arbeit: EinBlicke Literarisch serviert von Essener Jugendlichen
EinBlicke. Literarisch serviert von Essener Jugendlichen.
Entstanden ist dieses Buch in einem literarischen Projektkurs an der Erich Kästner-Gesamtschule in Essen in der 12. Jahrgangsstufe unter Leitung von Artur Nickel.. Ein ganzes Jahr lang haben vierzehn Jugendliche geschrieben und geschrieben. Das zu Leistende war dabei nicht von vornherein vor geschrieben, sondern ergab sich jeweils aus dem, was sie konkret mitteilten und was ihnen wichtig erschien. Schritt für Schritt.
Ausgangspunkt des Schreibprozess war bei den Jugendlichen hier ihre Heimatstadt Essen und das, was sie mit ihr verbinden. Die Lieblingsorte galt es zu beschreiben und zum Leben zu erwecken. Das wirkte wie eine Initialzündung. Sehr schnell war klar, wie viel hinter den Kulissen passiert, vielleicht sogar hinter unserem Rücken. Wenn wir wegschauen. Wenn wir gerade mal nicht so aufmerksam sind. Insofern war bei diesem Buchprojekt gewissermaßen der Weg ein Ziel. Aber nicht irgendeiner, sondern der, den die Jugendlichen beschreiten wollten und den sie immer wieder neu miteinander verabredeten. Es war ein Stück selbstbestimmten Lernens, das sich da herauskristallisierte. Etwas von dem, was eine Schule der Zukunft ausmacht oder doch zumindest ausmachen könnte oder sollte!
Klar war jedenfalls sehr schnell, dass sich in diesem Schreibprojekt im Kern ein Gegenpol zu dem herausbildete, was sonst so Schule charakterisiert. Jedenfalls oft. Oder oft genug. Ein Gegenpol zu der allgegenwärtigen Stoffüberfrachtung, die Lehrende wie Lernende erstickt. Ein Gegenpol zu dem mechanisch oberflächlichen Lernen, das nur die nächste Klausur, nicht aber den Menschen in seiner psychosozialen Entwicklung in den Blick nimmt. Ein Gegenpol zu dem „Bildungsfließband“, das nur den kognitiven Drill, nicht aber den Menschen in seinen vielseitigen Facetten kennt.