Heute referiert Dr. Ingo Harms zur Geschichte des Berner Krückens-Krankauses im Rahmen der BBW

PREMIERE: DIE GESCHICHTE DES BERNER KÜCKENS-KRANKENHAUSES

Seit rund 30 Jahren arbeitet der Historiker Dr. Ingo Harms, Universitätsdozent in Oldenburg, über das Thema Gesundheits- und Behindertenpolitik der Nazizeit in unserer Region. Seinen Forschungen verdankt sich, dass die Rolle der ehemaligen Anstalt Wehnen als Euthanasieanstalt aufgedeckt und bis dahin dem Licht der Öffentlichkeit entzogene Einzelheiten zu den Schicksalen "verschwundener" Patienten aufgeklärt werden konnten.1997 erschien seine Studie “Wat mööt wi hier smachten …” – Hungertod und “Euthanasie” in der Heil- und Pflegeanstalt Wehnen im “Dritten Reich”. Sie war zugleich der  Anstoß zur Bildung eines Gedenkkreises und schließlich zur Errichtung einer Gedenkstätte auf dem Gelände der Anstalt. In seinen weiteren Forschungen befasste er sich u.a. mit dem Kloster Blankenburg und anderen Anstaltseinrichtungen im Nordwesten. Auch das Krankenhaus des damals bedeutenden Ortes Berne geriet dabei in seinen Fokus. Die Ergebnisse dieser Forschungen werden präsentiert in einem Vortrag auf dem Gelände des ehemaligen  Krankenhauses, nämlich im Altenpflegeheim Kückens.

Für diesen in die Vierten Berner Bücherwochen eingebundenen Vortrag am Sonntag, 27.10.2013, 19:00 (Cafe des Seniorendomizils Kückens, Berne, Weserstraße) plante Harms eigentlich anhand ihm bis dahin verfügbarer Unterlagen aus dem 20. Jahrhundert allein eine Darlegung der Bedeutung, die das ehemalige Krankenhaus Berne für die Anstalt Wehnen und deren System der Hungermorde hatte.

Seit kurzem liegen dem Forscher nun nahezu lückenlose Unterlagen zur Geschichte des Krankenhauses Berne vor bis zurück ins 19. Jahrhundert, die er in seinen Vortrag einbeziehen wird. Dank dieser Quellen und Dokumente dürfen Besucher am Sonntag einer echten Premiere entgegensehen, denn zur Geschichte des Kückens-Krankenhauses ist noch nie geforscht und auch noch nie referiert worden.