SO 9. November 2014, 19:00, Konzertkirche Warfleth Felix Kroll: Der dem Akkordeon das Atmen lehrt
SO 9. November 2014, 19:00, Konzertkirche Warfleth
Felix Kroll: Der dem Akkordeon das Atmen lehrt
"Alte" Männer, "neue" Frauen --- Akkordeonmusik, wie man sie nicht alle Tage zu hören bekommt
Johann Sebastian Bach kunstvolle Cembalomusik auf dem Akkordeon!? Oder Domenico Scarlattis zitterzarte Sonaten? Suiten von Händel? Wer das nicht für möglich hält, sollte das nächste "Berne bringt ..."-Konzert in der Warflether Kirche am Deich besuchen. Dort gastiert am Sonntag, 9. November, um 19:00 der Lübecker Konzertakkordeonist Felix Kroll mit seinem aktuellen Programm ""Alte" Männer, "neue" Frauen", das allen Neugierigen und Zweifelnden die schier unglaublichen Möglichkeiten eines von Meisterhänden bedienten modernen Akkordeons aufs Eindringlichste demonstrieren wird.
Dass aus der der Volksmusik verhafteten "Quetschkiste" ein ausdrucksstarkes und anspruchsvolles Instrument geworden ist, verdankt sich auch den Künsten der Instrumentenbauer, die sowohl Diskant- als auch Bass-Manual immer weiter verfeinerten, mit der Folge, dass sich heute praktisch jede Komposition, auch in der klassischen Musik, auf dem Akkordeon adäquat umsetzen lässt — und der weiteren Folge, dass man "klassisches Akkordeon" an Hochschulen studieren kann. Felix Kroll etwa hat Akkordeon in Deutschland (Münster und Bremen), Dänemark und Finnland studiert, bei international so renommierten Lehrern wie Geir Draugsvoll (Dänemark), Margit Kern, Claudia Buder oder Mikko Luoma (Finnland). Dabei hat er sich von vornherein den Werken des 17./18. Jahrhunderts wie auch dem weiten Feld der Neuen Musik in gleicher Intensität gewidmet. Um die ganze Bandbreite des Instruments voll auszukosten, gründete Kroll 2012 zusammen mit der Pianistin Ninon Gloger und dem Schlagzeuger Jonathan Shaprio das „RADAR ensemble", das sich durch Brückenschläge zu multimedialen Konzepten genreübergreifend positioniert. Bereits seit 2009 wirkt Felix Kroll mit in der mehrfach preisgekrönten Band „Die Grenzgänger", wo er sich der Musik fast vergessener Volkslieder annimmt. Konzerte mit klassischer Musik, die Mitwirkung an der Neue-Musik-Reihe "Klangrauschen" und Theatermusikprojekte auf verschiedenen Bühnen fügen sich so zu einer umfassend gebildeten, über alle Grenzen kundigen Musikerpersönlichkeit.
In Warfleth gibt Kroll neben Werken alter Meister auch Kompositionen aus unserer Zeit — etwa von Astor Piazzolla, aber auch von Zeitgenossinnen wie Younghi Pagh-Paan, Annette Schlünz und Sofia Gubaidulina. Deren Werke illustrieren das schier grenzenlose Spektrum moderner Akkordeonmusik. Gubaidulinas faszinierendes Stück "De Profundis" etwa, fast schon ein "Klassiker der Moderne", lässt das Instrument atmen, röcheln, stöhnen — und erleichtert ausatmen, dem gebannten Zuhörer zum freudig befreienden Glück.
Eintritt: 15,00 Euro, Schüler, Studenten und Erwerbslose frei.
Infos und Vorverkauf: R. Rakow, 04406-920046