Morgen findet der nächste Schreibteil des Brückenprojekts 'Vechta im Nationalsozialismus' im Gymnasium Antonianum statt. Schreibanlass ist diesmal die nachfolgende amtliche Mitteilung

Landesheilanstalt Hadamar                Hadamar, den 15.09.1942
Der Chefarzt




An Frau M. L.

Vechta, OT Oythe



Sehr geehrte Frau L.!
Zu unserem Bedauern müssen wir Ihnen mitteilen, dass Ihr Sohn M., der am 12.09.1942 auf ministerielle Anordnung gemäß Weisung des Reichsverteidigungskommissars in die hiesige Anstalt verlegt werden musste, unerwartet am 13.09.1942 infolge Herz-Kreislauf-Schwäche verstorben ist.
Bei seiner schweren unheilbaren Erkrankung bedeutet sein Tod Erlösung für ihn.
Auf Anweisung der Ortspolizeibehörde musste aus seuchenpolizeilichen Erwägungen heraus der Verstorbene sofort eingeäschert werden. Wir bitten um Mitteilung, an welchen Friedhof wir die Übersendung der Urne mit den sterblichen Überresten des Heimgegangenen durch die Ortspolizei (gebührenpflichtig) veranlassen sollen. Sollten wir nach Ablauf von 14 Tagen keine Mitteilung von Ihnen erhalten haben, so werden wir die Urne gebührenfrei anderweitig beisetzen lassen.
Die Kleidungsstücke des Verstorbenen, die keinen besonderen Wert darstellten und die bei der Desinfektion gelitten haben, wurden der NSV überwiesen.
Zwei Sterbeurkunden, die Sie für eine etwaige Vorlegung bei Behörden sorgfältig aufbewahren wollen, fügen wir bei.

Heil Hitler!

gez. Dr. Wahlmann
Prov.Med.Rat
 

Es ist der Bruder eines der Mädchen der fiktiven Schulklsse. Wie regieren die anderen Jugendlichen?