Am Donnerstag, 25.8 2016, Lesung im Emsland-Moor-Museum aus Moorgezeiten


Lesung: Moorgezeiten im Emsland-Moor-Museum

 

 

Datum/Zeit
25.08.2016
19:00 - 21:00 Uhr

 

 

Lesung

Dauer: ca. 2 Std.
Dirk Röse, Ansgar Becker

 


Moorgezeiten - Herausgegeben von Dirk Röse und dem Emsland-Moormuseum


 

Moorgezeiten
Herausgegeben von Dirk Röse
und dem Emsland Moormuseum ~
Umschlagfoto von Willi Rolfes
Geest-Verlag, Vechta-Langförden 2016

ISBN 978-3-86685-560-1

376 S., 10,80 Euro

Moore prägten für lange Zeit das Landschaftsbild vieler Regionen in ganz Europa Die Torfgewinnung und -verarbeitung sowie die daran anschließende landwirtschaftliche Nutzung der Flächen trugen maßgeblich zum heutigen Wohlstand  bei. Heute werden immer mehr ehemalige Moore renaturiert und als Biotope dem Klima- und Naturschutz  zur Verfügung gestellt.

So vielfältig wie die Geschichte der Moore sind auch die Geschichten, die sich die Menschen in unserer Heimat über die Moore erzählen. In der Bandbreite zwischen humorvollen Begebenheiten und schauerlichen Märchen hat sich hier offenbar alles Mögliche und Unmögliche zugetragen.

Dem Emsland Moormuseum als bekannteste Kulturstätte unserer Gemeinde und dem Geest-Verlag gebührt Dank dafür, dass nunmehr ein umfangreicher Erzählband erscheint, der sich literarisch mit allen Facetten der Moorlandschaft befasst. Die Vielfalt der mündlichen Überlieferung aus findet sich in der Lyrik, den Naturbeschreibungen und vielen fesselnden Geschichten dieses Buches wieder.

 

 

Die Autoren und Erzählungen dieses Bandes:


~ Soden auf Soden, Brikett auf Brikett ~

 ~ Britta Lübbers ~ Hollandgänger ~
~ Olaf Bröcker ~ Der Weg durchs Moor ~
~ Frerich Ihben ~ Der weite Himmel über Moor ~
~ Susanne Brandt ~ Anno 1933 ~
~ Britta Lübbers ~ Der Rote Franz ~
~ Freddy Derwahl ~ Im Hohen Venn ~
~ Elisabeth Seiberl ~ Torfkind ~
~ Wilfriede Weise-Ney ~ Opa und die Männer im Moor ~

~ Nicht lieblich die Schönheit des Moores ~

~ Anton Vogel ~ Stimmungen desHochmoors ~
~ Susanne Brandt ~ Wolken überdem Moor ~
~ Ursula Gressmann ~ Nebliger Morgen ~

~ Wird eine Moorleiche sein, die sie finden ~

~ Hans-Hermann Mahnken   ~ Mann im Moor ~
~ Geli Grimm ~ Das geheime Lager im Moor ~
~ Reinhold Friedl ~ Gottesdienst im Teufelsmoor ~
~ Heike Knaak ~ Die Sache mit Tamme ~
~ Andreas Krohberger ~ Adam und Aenna ~
~ Elvira Wischniewski ~ Die Katze   im Moor ~
~ Johannes Harstick ~ Was Moorleichen  denken ~
~ Dirk Röse ~ Moor(l)eiche ~

~ Schlug ihr moorrotes Haar zurück und hob
    die Hand zum Gruß ~


~ Stefanie Koch ~ Die Rache aus dem Moor ~
~ Ruben Brüstle ~ Adwins Trick ~
~ Susanne Schade-Schmöcker

  ~ und so eben ~


~ Uta Maria Jürgens ~ Am Fuß der Weide ~
~ Martin Pille ~ Sofies Katze ~
~ Roger Morgenroth-Ehrhardt ~ Die Falle ~
~ Felizitas Mayer ~ Ein morscher Baum ~
~ Daniel Schlegel ~ Annelie ~
~ Ruth Esther Gilmore ~ Come hither my visitor ~

~ Erhob Licht sich aus dunklem Wasser ~

~ Gudrun Güth ~ Im Moor ~
~ Doris Bauer ~ Heiderauch ~
~Anja Hagemann-Becker ~ Verschluckt ~
~ Miriam Strieder ~ Der Heimkehrer ~
~ Silke Ebert ~ Humusherz ~
~ Monika Loerchner ~ Der Spaten ~
~ Tim Pollok ~ Opas Moor ~
~ Tanja Wenz ~ Moorgedenken ~
~ Pia Kraus ~ Die Frau im Moor ~
~ Nicoleta Craita Ten’o ~ Du, ewiges Grab ~
~ Bettina Schneider ~ Moorbegegnung ~

~ Minder und minder wird stetig  das Moor ~

~ Alexander Finger ~ Vom Moor ~
~ Klaus Klausens ~ Torfes armer Stecher ~
~ Ulli Krebs ~ Wer hat Angst vorm schwarzen Mann? ~
~ Inken Weiand ~ Drei Fässer ~
~ Manfred Pricha ~ moortraversen ~
~ Sue Bechert ~ Moorenkopf ~
~ Udo Beylich ~ Haiku ~
~ Hendrik Günther ~ 52° 43’N, 8° 23’O ~
~ Jutta Rülander ~ In nicht allzu weiter Ferne ~
~ Ingo Cesaro ~ Fürs ganze Leben ~

 ~ Unbestimmbares Sehnen beim Gang übers Moor ~

~ Gudrun Güth ~ Terra uligunosa ~
~ Sigune Schnabel ~ Sprachlos ~
~ Elke Bontjer-Dobertin ~ Übers Hochmoor ~
~ Leni Nusko ~ Eva ~
~ Sigune Schnabel ~ Witterung ~
~ Ulrike Stache ~ Die Bank im Moor ~
~ Katharina Deckenbach ~ Der Stern im Moor ~
~ Simone Scharbert ~ Grundlos ~
~ Martina Winter ~ Moorland ~

 

Die NOZ schreibt zur Premiere des Buches

http://www.noz.de/lokales/geeste/artikel/710727/neues-buch-im-geester-mo... (link is external)

(dort der komplette Artikel mit Bildern)

 

Geeste. Moorlandschaften inspirieren Autoren seit Langem zu faszinierenden Geschichten. Mit der Sammlung „Moorgezeiten“ haben Herausgeber Dirk Röse und das Emsland-Moormuseum in Geeste ein neues Buch der Öffentlichkeit vorgestellt, in dem Autoren verschiedener Couleur diese Landschaftsform einmal mehr würdigen.

Rund 300 Beiträge waren für das ambitionierte Projekt, das im Geest-Verlag Vechta erschienen ist, eingereicht worden. 54 Autoren fanden Berücksichtigung in dem rund 370 Seiten starken Werk, das den Begriff „stark“ wahrlich verdient hat.

Elf Autoren waren am Sonntagvormittag ins Emsland Moormuseum gekommen, um den Zuhörern in der Kulisse der Maschinentechnik-Zeitzeugen, die einst das Moor durchpflügten, aus ihren Geschichten zu rezitieren. Erster Kreisrat Martin Gerenkamp sagte, man könne aus der Qualität und Anzahl der eingereichten Stücke ersehen, dass die Landschaft bis zum heutigen Tag nichts von ihrer Faszination verloren habe. „Das Moor schlägt die Menschen nach wie vor in seinen Bann und ist eine Geschichte wert“, meinte Gerenkamp.

Geschichten und Gedichte

In der Tat reicht die Bandbreite des veröffentlichten Werks von der Naturbeschreibung über schaurig-schöne Geschichten bis zur modernen Lyrik. Der Ostfriese Frerich Ihben beschreibt, wie er einst mit seinem Vater zum Torfstechen ins Moor fuhr. Susanne Brandt erinnert in dem kurzen Werk „Anno 1933“ an einen Brief, den Sibylle Stevens als Kind im Londoner Exil von ihrem Vater Armin T. Wagner erhielt, der trotz seiner KZ-Zeit in Börgermoor (link is external) seiner zehnjährigen Tochter mit gar liebevollen Worten umschrieb, was er gesehen hatte. Stevens, auch Tochter der Schriftstellerin Lola Landau, erfuhr erst später, was wirklich in den Nazi-Terrorstätten abgelaufen war.

Bewegend auch die persönliche Geschichte der anwesenden, in Rumänien geborenen Autorin Nicoletta Craita Ten’o. Nach einer seelischen Erkrankung im Alter von 13 Jahren ist sie stumm. Faszinierend-schaurig ihr Gedicht „Du ewiges Grab“, in dem sie schreibt: „Zügellos laufen Pferde über Brücken aus Gold, doch, ich will meine Freiheit und mein Schicksal, mein Wort.“ Ein Wort, das sie nicht mehr auszusprechen vermag, aber wohlgesetzt in Schriftform einmalig schön beherrscht.

Der Reichtum der Landschaft

Aus Berlin angereist war die in Lingen-Laxten geborene Schauspielerin und Regisseurin Jutta Rülander. In ihrem Werk „In nicht allzu weiter Ferne“ beschreibt sie Stina, die von Ignatz daran erinnert wird, doch endlich ihr Stück für den Januar zu Papier zu bringen. Am Abend trifft er Stina, die ohne Licht am Küchentisch sitzt. Was in der Zwischenzeit passiert ist, lohnt sich allemal, in den „Moorgezeiten“ nachzulesen.

Ein Schmankerl hatten sich Verleger Alfred Büngen und Kurator Ansgar Becker für den Schluss aufgehoben: Ruth Esther Gilmore, Poetin und Komponistin aus Hannover, las ihr „Come hither my visitor“ in englischer Sprache. „Deep in the moor rests the splendid wealth of my ancestors“ oder „Tief da draußen im Moor verbleibt der großartige Reichtum meiner Vorfahren.“ Das Moor als wahrer Reichtum der emsländischen Landschaft. So haben es auch die Autoren gesehen