Die nächsten Vorträge in den Berner Bücherwochen: Gerhard Trabert, Micha Brumlik, Lutz Krügener
FR 01. Dezember 2017, 19:30 Gerhard Trabert, Prof. Dr.med., Arzt und Sozialwissenschaftler, & Zimmermann, Anita, Mainz: „Als Arzt ohne Grenzen um die ganze Welt. Berichte, Bilder und Musik.“
Dr. Trabert ist europaweit bekannt geworden als„Obdachlosenarzt“. Er behandelt Wohnungslose, „Penner“ und Nichtversicherte kostenlos. Der Organisator des „Mainzer Modells“ fährt nicht nur die Problembezirke mit dem Krankenwagen ab, er hat auch ein kostenfreies Krankenhaus für Bedürftige eingerichtet. Neben seiner Lehrtätigkeit als Professor arbeitet er in seiner Freizeit als „Arzt ohne Grenzen“ in Katastrophen- und Kriegsgebieten oder hilft in Seenot geratenen Flüchtlingen, oft assistiert von seiner Helferin Anita Zimmermann. Der bekennende Pazifist, der aufgrund seiner Erfahrungen entschieden gegen Kriege und Gewalt eintritt, wurde u.a. mit dem Großen Bundesverdienstkreuz am Band und mit dem Paracelsus-Preis, der höchsten Auszeichnung der Deutschen Ärzteschaft, ausgezeichnet. • Vortrag mit Musik, Kulturmühle • (7,00)
SO 03. Dezember, 17:30 Micha Brumlik, Prof. Dr. phil.: „Martin Luther und das Judentum“
Brumlik, der charismatische Pädagoge, Religionsphilosoph, Publizist, langjährig Professor in Frankfurt, seit 2013 Senior Advisor am Zentrum für Jüdische Studien Berlin-Brandenburg, gilt als einer der profiliertesten jüdischen Intellektuellen deutscher Gegenwart und ist durch rege Präsenz in den führenden Presse- und Rundfunk-Feuilletons auch bei einem breiteren Publikum bekannt und beliebt. Sein Thema ist vielschichtiger als gemeinhin bekannt. Luther hetzte gegen Juden und rief dazu auf, ihre Synagogen und Häuser niederzubrennen. Dennoch verehrten viele Juden Luther - zumal liberale wie Franz Rosenzweig - als einen „feinfühligen Mann des Geistes", etwa weil Luther gegen die Kommerzialisierung des Glaubens eintrat -- eine, so Brumlik, „ganz besondere Schizophrenie“. • Vortrag, Kulturmühle (7.00i)
DI 05. Dezember 2017, 19:30 Lutz Krügener, Beauftragter der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover für die Friedensarbeit, Hannover: „... dann halte ihm die andere Wange hin! Zum Verhältnis von Christentum und Pazifismus“
Hier „Du sollst nicht töten“ und Aufrufe zu Sanftmütigkeit und Friedfertigkeit, da Luthers Schrift über die Vereinbarkeit von christlichem Glauben und Kriegshandwerk. Hier Aktionen wie „Schwerter zu Pflugscharen“, dort Militärpfarrer und Konzerte von Militärkapellen in Kirchen. Findet Pazifismus heute noch eine Heimstatt in der cjristlichen Kirche? Pastor Krügener referiert zu einer spannungsreichen Beziehung. • Vortrag, Kulturmühle (7,00 i)