J. Monika Walther - Keinmal
Keinmal
Es war keinmal
dass der Zug hielt
Niemand einstieg
den Ort nicht kannte
und die Ansage nicht hörte.
Der Zug fuhr an
das Ende der Welt.
Ein einziges Keinmal.
Die Reisenden
lachten in ihre Fäustchen.
Auserwählt viel bezahlt.
Champagner und Kaviar.
Keinmal hielt der Zug.
Die Nacht verhängte die Blicke.
Es war einmal
dass der Zug hielt.
Angesagt und pünktlich.
Sauber und mit Restaurant.
Die Reisenden stiegen ein.
Höflich die Zugbegleiterin.
Die Türen wurden geschlossen.
Die Kelle gedreht grün und Pfiff.
Der Zug fuhr an rasend leise
querfeldein ohne Gleise
ohne Halt ohne Ziel
über die Ränder der Erde.
Einmal hielt der Zug
in der verlorenen Zukunft –
die Nacht verbarg das Elend.