Lippold, Ursula: Wenn ich in den Spiegel seh
Ursula Lippold:
Wenn ich in den Spiegel seh.
Geest-Verlag, Vechta, 2007
978-3-86685-095-8
11 Euro
1980 erhielt die Protagonistin des Romans die vernichtende Nachricht, das ein als bösartig erkanntes Zylindrom unterhalb des linken Ohres operiert werden musste. Ihre Aussicht: Lähmung der linken Gesichtshälfte. Es bestanden kaum Aussichten, diesem Schicksal zu entkommen.
Was bedeutet es für eine 36jährige Frau, deren Schönheit ein wesentlicher Teil ihrer Identität ist, eine solche Prognose zu erhalten. Anderen Krebs kann man in irgendeiner Weise verstecken, kaschieren, überschminken, doch das Gesicht wird für alle offensichtlich zerstört bleiben, eine Fratze.
Ein harter Kampf liegt vor der Protagonistin, bis sie den Mut findet, die Operation ausführen zu lassen und sich nach und nach wieder in die Öffentlichkeit zu wagen, ist sie doch auch Geschäftsfrau, die jeden Tag mit zahlreichen Menschen in Kontakt kommt.
Dieses Buch liefert wichtige und wertvolle Informationen für Betroffene, aber auch für Angehörige und Freunde. Es ist darüber hinaus, ein ‚Mutmacher-Buch’ auch für andere Menschen, die in lebensbedrohenden Situationen stecken und den Weg zu sich selbst erst wieder finden müssen.
Die Autorin Ursula Lippold wurde 1944 in einem kleinen Dorf in der Nähe von Karlsruhe geboren, geht nach dem Schulbesuch und einer Ausbildung als Buchhalterin in den 60er Jahren nach München und Paris, biographische Wege, die sie auch im Buch beschreibt. Nach vielerlei Enttäuschungen findet sie schließlich ihren Mann, wird Geschäftsfrau, Mutter von drei Kindern, bis dass sich ein kleiner Pickel als bösartiges Zylindrom erweist, der ihr Leben in andere und neue Bahnen lenkt.