Johanna Scheithauer
Traumort in der Natur

Da gibt es so einen Ort in meinem kleinen Dörfchen, dort findet man mich ab und zu an Sommertagen. Es ist ein klei-ner Steg am Fluss, umgeben von ein paar Bäumen, einer Kuhweide gegenüber und einer schönen Wiese.
An warmen Tagen schnappe ich mir den Hund und ein gutes Buch und gehe zu meinem Steg. Wenn ich dort bin, merke ich schon, wie ich mich entspanne. Die Sorgen und der Stress vom Alltag fallen ab, und ich lasse meine Beine im kühlen Wasser baumeln. Ich schaue einen Moment lang den Kühen beim Grasen zu, wie sie genüsslich kauen, höre die Vögel zwitschern und fühle die leichte Brise, während ich meine Gedanken schweifen lasse. Auf dem Wasser tummeln sich ein paar Wasserläufer und erzeugen leichte Wellen, und manchmal sieht man Libellen vorbeiflitzen. Neulich hatte sich eine Libelle auf meinen Zeh gesetzt, sie war tiefblau.
Zum Lesen lege ich mich meist auf den warmen Steg, wäh-rend der Hund neben mir auf der Wiese liegt und sich sonnt. Ich tauche in das Buch ein und vergesse die Zeit.
An manchen Tagen kommen ein paar Spaziergänger vorbei, die sich auch am Wasser abkühlen wollen, dabei entstehen nette Gespräche. Doch lieber genieße ich die Ruhe und fühle die angenehm warme Sonne auf meiner Haut, auf dem klei-nen Steg in meinem Dörfchen …