N. N. - Heute Morgen ist etwas anders

N. N.
Heute Morgen ist etwas anders

Es war ein kühler, klarer Morgen. Langsam wurde es immer heller und heller, und bald würde die Sonne am Horizont schon zu sehen sein.
Am Ende des Dorfes Erlental stand ein schmuckes Haus. Es sah irgendwie gewöhnlich aus, unterschied sich jedoch trotzdem von allen anderen Häusern des Dorfes. Doch auf den ersten Blick konnte man nicht erkennen, was an diesem Haus so anders war.
Oben tat sich eben grad ein Fenster auf und ein blondhaari-ger Junge von etwa 13 Jahren steckte den Kopf heraus. An seinem Blick konnte man erkennen, dass heute an diesem Morgen etwas anders war. In seinen Blicken sah man lauter Fragezeichen, und er murmelte unverständliche Worte. Den Himmel suchte er ab, als ob etwas auf ihn zugeflogen kommen müsste, doch nach einer Weile trat er aus dem Fenster, und alles lag ruhig und still im Glanz des ersten Sonnenstrahls an diesem Morgen.
Doch nach etwa einer halben Stunde ging die Haustür auf und der Junge trat mit einem Rucksack auf dem Rücken aus der Tür. Plötzlich drehte er sich ruckartig um und verschwand im Haus, kam kurz danach wieder, vergaß, die Tür zu schließen, und strebte auf das Gartentürchen zu, wollte die Straße hinuntergehen, als er beim Umdrehen die noch offene Haustür bemerkte und zurücklief, um sie zu schlie-ßen.
Etwas Seltsames lag in der Luft. Beim Beobachten des Ver-haltens dieses Jungen konnte man es deutlich sehen. Als endlich der Junge – Thomas hieß er, wie sich später heraus-stellte – alles Vergessene im Rucksack hatte, traf man ihn an einer Bushaltestelle wieder. Lasst uns mal lauschen, was Thomas mit seinem Freund bespricht, denn irgendwie müssen wir das Seltsame ja herausfinden …
„Moin Thomas, was geht?“ Emil kommt ihm entgegen.
„Hallo Emil“, sagt Thomas nachdenklich. Doch plötzlich schaut er Emil durchdringend an. „Emil, ich weiß nicht, bin ich verrückt geworden? Irgendwie ist alles komisch. Mein Handy ist heute wie tot. Es funktioniert gar nichts mehr. Selbst wenn ich es anschließe, geht nichts mehr. Nun, das ist nicht so schlimm, Dad wird mir bestimmt ein neues kaufen. Aber ich fühle mich so unkontrolliert und seltsam. Unser Internet funktioniert wohl nicht mehr …“
„Klar, bei uns auch nicht. Viele Stromleitungen sind nach dem Sturm dieser Nacht komplett zerstört. Und da wir keine Nachrichten durch das Internet mehr bekommen, entschloss ich mich, zur Bushaltestelle zu gehen, um zu sehen, ob die Busse fahren. Jetzt sind wir zu zweit und ich muss nicht al-leine warten. Komm, setzen wir uns auf die Bank.“
„Hä? Welche Bank?“, fragt Thomas verdutzt.
„Na, die hier.“ Emil zeigt mit dem Finger auf eine Bank. „Du hast mal wieder keinen Orientierungssinn ohne dein Vier-eck“, damit meint er das Handy.
„Selber Viereck“, macht Thomas ein Gesicht.
„Na, brauchst nicht gleich so aufbrausen.“
Die Jungen saßen auf der Bank und es entwickelte sich ein spannendes Gespräch. Es ist erstaunlich, wie unterschiedlich die Ansichten zum Internet sind.
Bestimmt bist du sehr gespannt auf die neue Lebensart ohne Internet, doch bleibt es hier geheim, denn so geheim die Geschichte ist, so würde es in Wirklichkeit sein, wenn es plötzlich kein Internet mehr geben würde.