Sonja Crone las im Rehmann-Museum - Eine Nachbetrachtung

Am Sonntag, 21. Januar, fanden sich am Nachmittag rund 30 Interessierte im Rehmann-Museum ein, um Kurzgedichte zu ausgesuchten Exponaten der aktuellen Ausstellung «Schildkrötentempel» zu hören.
ANDREA WORTHMANN

Zwar war ursprünglich neben der Lyrikerin Sonja Crone auch der Lektor Peter Rudolf für die Veranstaltung vorgesehen, dieser musste jedoch krankheitsbedingt absagen. So begrüsste Geschäftsführerin Patrizia Solombrino die Gäste und gab anschliessend Kurator Michael Hiltbrunner das Wort, der die An wesenden noch mit Informationen zu der Ausstellung versorgte. Die ausschliesslich aus kleinen Bild 2Skulpturen und Objekten bestehende Ausstellung besticht mit der Vielfältigkeit an Materialien und Formen. Die Exponate poetisch zu betrachten war nun Aufgabe der Lyrikerin. Sonja Crone aus Basel schreibt seit ihrer frühen Jugend Gedichte. Für die Vorbereitung der Lesung gab es gut sechs Monate Zeit sagte Crone, die in Speyer am Rhein in Deutschland aufgewachsen ist. Direkt im Ausstellungsraum trug sie zu den von ihr ausgesuchten Objekten ihre geschriebenen Kurzgedichte vor. Die Zuschauer lauschten gespannt, während Crone nach dem ersten Lesen kurz sagte, was sie an der Skulptur inspirierte und anschliessend das Gedicht ein zweites Mal vortrug. Gekonnt zeigte sie, dass ihre Gedichte über das rein Subjektive hinausweisen. So verfasste sie über die Terracotta-Figur «Die Kauernde» von dem Künstler Hermann Haller ein – wie sie sagt – sehr persönliches Gedicht, welches auch gleichzeitig eines ihrer Lieblingsgedichte geworden ist.Bild 3 Das Gedicht, mit dem Namen «panta rhei» war dem Exponat «gelöster Kugelraum I» von Erwin Rehmann gewidmet. In ihrem Gedicht sah Crone in dem Kunstwerk Rehmanns etwas Grenzenloses und erkannte für sich sowohl Sonne wie auch den Mond in der rotbemalten Drahtkonstruktion von 1954. Für den Namensgeber der Ausstellung, dem teilweise zerstörten und somit unfertigen Schildkrötentempel (1966) von Peter Storrer gab sie gleich zwei Gedichte zum Besten und beschloss damit die Lesung ihrer erarbeiteten Gedichte. Das Publikum honorierte dies mit einem langem Applaus. Im Anschluss stellte sich die Künstlerin noch für Fragen und Gespräche bei Kaffee und Kuchen in Erwins Bistro zur Verfügung.