Mascha Krupka, Meine Katze

MASCHA KRUPKA, KÖLN
Meine Katze

Die Katze in meinem Kopf, sie schlummert
und schnurrt leise im Schlaf.
Man könnte meinen,
wenn man sich kümmert,
dann sei sie lieb und brav.
Doch dann plötzlich zucken die Lider,
der Schwanz schlägt nervös hin und her.
Ihre Augen öffnen sich wieder,
ich weiß keinen Ausweg mehr!
Die Katze in meinem Kopf ist wach,
macht einen Buckel und streckt sich.
Faucht und springt und macht Krach,
was soll ich tun, denn sie hört nicht!
Ihre Krallen schneiden ins Fleisch,
das Blut fließt über die Haut.
Und sie kratzt und schlägt um sich,
während sie kreischt,
macht alles kaputt und miaut.
Die Gedanken kaputt und zerbrochen,
alles durcheinander zerstört.
Ich hab mich an den Scherben gestochen
und niemand hat was gehört.
Die Katze in meinem Kopf,
sie schlummert.
Träumt, liegt friedlich da.
Um sie herum ist alles zertrümmert,
nichts ist mehr so, wie es war!
Doch nun werd ich lernen aufzuräumen,
mich zu ihr zu legen, mit ihr zu träumen.
Ich werde mich trauen, sie zu berühren,
um ihr weiches Fell zu spüren.
Ich versuche mich nicht vor ihr zu fürchten
und in alte Muster zu flüchten.
Ich werde ihr nun Futter geben,
anstatt mich zu wehren, mit ihr zu leben.
Vielleicht ist das alles nur ein Spiel,
und sie zu zähmen, ist mein Ziel.
Dann kommt sie vielleicht auch von allein
und schmiegt sich schnurrend an mein Bein.
Und wenn sie traurig ist und schreit,
dann zeig ich ihr: „Wir sind zu zweit!“
Dann sage ich ihr: „Wir sind stark!“
Dann sag‘ ich ihr, dass ich sie mag!