Schlegel, Fenja - Ein Tanz auf besondere Weise. Mit Zeichnungen von Hanna Arkenberg und einem Nachwort von Helga Bürster
Fenja Schlegel
Ein Tanz auf besondere Weise
Poetische Begegnungen
Mit Zeichnungen von
Hanna Arkenberg
und einem Nachwort
von Helga Bürster
Geest-Verlag, Visbek 2023
ISBN 978-3-86685-936-4
Klappbrioschur
Ca. 92 S., 12,80 Euro
Fenja Schlegel (*1996), aufgewachsen in Wildeshausen, entdeckte ihre Leidenschaft für Lyrik über den Poetry Slam.
Seither schreibt sie kleine lyrische Geschichten von Begegnungen aus ihrem Alltag.
Neben ihrem Lehramtsstudium für Germanistik und Philosophie in Oldenburg absolvierte am Institut für kreatives Schreiben in Freiburg eine Weiterbildung zur Schreibpädagogin, um anderen die heilende Wirkung des kreativen Schreibens näher zu bringen.
Ihre Geschichten erzählen von den besonderen Momenten des Lebens, in denen man Zaubermenschen begegnet und von den kleinen Alltagssorgen, die von der Schwere des Muts getragen werden.
Vielleicht
Vielleicht ist das Leben leichter,
als die Leichtigkeit, die ich in mir verspür,
denn vielleicht ist das Leben leicht zu viel und die Leichtigkeit weit weg von mir
und vielleicht wird das Leben leichter und vielleicht leb ich dann auch zu viel im Hier
und trag die Leichtigkeit ganz leicht in mir und vielleicht teil ich sie dann auch mit dir,
denn die Leichtigkeit in mir wird vielleicht ein Teil von dir
und vielleicht reicht sie dann ja für uns beide hier
und vielleicht addiert sie sich mit Leichtigkeit dann viel.
Aus dem Nachwort von Helga Bürster:
Es geht der Autorin um viel, vor allem aber um das Anderssein, das nicht in die Welt Passen, das Ringen um Identität in einer Gesellschaft, in der jede/r an-ders sein will und doch nicht aus dem Rahmen fallen darf. Es ist dieser verschleierte Zwang zur Konformi-tät, mit dem die Autorin ringt, und es sind unsere (Vor-)Urteile. In jeder Zeile, in jedem Wort kommt das zum Ausdruck. Die Autorin hält uns einen Ve-xierspiegel vor, bis wir anfangen, neu zu denken.
Und dazwischen tauchen plötzlich zarte Wortgespinste auf, wie Inseln, auf denen wir uns kurz ausruhen dürfen (‚Ansichtssache‘). Auch das ist eine Stärke der jungen Lyrikerin.
Am Ende bleibt ein Satz hängen: „Glücklich sollte ich sein“ (aus ‚So schwer ist der Mut‘). Sie sollte es tatsäch-lich sein, denn sie hat im Kleinen wahrlich Großes geschaffen.