29.03.2023 - aktuelle Autorin - Aleyna Köybasi

Aleyna Köybasi
wurde 2007 in Vechta geboren. Tatsächlich dauerte diese Geburt sehr lange, da Klein Aleyna ziemlich faul war. Diese wunderbare Eigenschaft verschwand leider nie wirklich. Doch hatte das seine Vorteile, denn da Aleyna zu faul war, Sport oder andere anstrengende Aktivitäten (z. B. Nach-denken, wie Dora sagte) zu betreiben, hatte sie mehr Zeit, ihre Fantasie und ihre leicht verrückten Gedankengänge auf Papier festzuhalten. Einer dieser Gedankengänge kam, während sie diesen Text hier verfasste. Und zwar fragte sich Aleyna, was für eine Farbe sie wäre. Sie entschied sich für ein Waldgrün, da sie den Wald schon immer gern hatte und ihre Wände auch dunkelgrüne waren. Logisch.
Aleyna hat außer dem Schreiben noch die Hobbys Klavier und Theaterspielen. Wobei sie bisher nur Witzfiguren ge-spielt hat, was viel über sie aussagt. Außerdem hofft sie, später Lehrerin zu werden, auch wenn es damit bisher nicht so gut aussieht. Aber die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt.

Im Geest-Verlag erschienen: Buntglasschatten

Die Parkbank
Aleyna Köybasi

Ich sitze hier, auf meiner üblichen Parkbank in meinem üblichen Park. Die Bäume, die Büsche, die Blumen. All das strahlt mich wie jeden anderen Tag auch in grünen Tönen an. Auch die zwei Jungen, die tagein, tagaus von der Schule kommen und hier langspazieren, sind wieder vorbeigekommen, und inzwischen sind wir so weit, dass wir uns mit einem Lächeln begrüßen. Jedes Mal aufs Neue überrascht es mich, wie groß die beiden schon sind. Das erste Mal gesehen habe ich sie, als sie acht, vielleicht neun waren. Ihr kindliches rundes Gesicht makellos, ohne die geringste Spur von Pubertät. Die kindlichen kleinen Hände, die sich an die Träger ihrer bunten Schultaschen klammerten, während ihre Beine sie zum Ziel führten. Doch jetzt ist all das weg. Ihr Gesicht ist detaillierter, die Wangenknochen sind zu sehen. Ja, auch die Spuren der Pubertät sind bis heute noch da. Rote Pünktchen, die sich auf dem ganzen Gesicht breitmachen. Ihre nun schwarze Schultasche hängt einen Meter hinunter auf den Boden, als wäre es ein Beutel, und die großen, muskulösen Basketballhände halten das neuste Handy in der Hand. Sie scheinen nicht mehr dieselben, doch trotzdem sind sie es. Denn eines hat sich nicht verändert. Ihr Lächeln. Noch immer ist es dasselbe Grinsen, und das macht mich glücklich. Denn so kann ich noch immer die unschuldigen Bengel sehen, während ich hier auf meiner üblichen Parkbank im üblichen Park sitze.