Daniela Heying Ballade von den 8 Beinen oder „Oh Gott, mach das weg!“
Hördatei:
Ballade von den 8 Beinen, oder:
„Oh Gott, mach das weg!“
Daniela Heyng
’s ist 10 Uhr am Abend,
die Uhren stehen still,
bin gar nicht so sicher,
ob ich schlafen will.
Das Fenster noch offen,
draußen raschelt Nacht,
will schließen das Fenster,
höre noch, wie man lacht.
Drehe mich um,
will zum Lichtschalter gehen,
erstarre im Lauf,
will nicht glauben, was ich seh’.
Ich stolpre zurück
und fange an zu schrei’n,
da sitzt es, das Vieh,
und schaut selbstzufrieden drein.
Acht Beine, ein Körper,
so schwarz in dem Licht,
zwei boshafte Augen
für glasklare Sicht.
Die Türe springt auf,
mein Vater steht da
und fragt mich, was zum Teufel
denn nun schon wieder war!
Ich zitt’re noch immer,
er sitzt tief, der Schreck,
kann nichts and’res sagen als:
„Oh Gott, mach das weg!“