Dieter Wöhrle - Katzen und Literatur (Gedicht des Tages)

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Katzen und Literatur

Man fragt sich, weshalb Literaten
wie Kästner, Scott, Baudelaire und Heine
so gern mit Katzen sich umgeben.
Sie suchen in der Menschen Taten
das Gute oder das Gemeine.
Und Katzen fördern ihr Bestreben.

Der Bernsteinblick verrät, sie wissen,
dass in der Poesie liegt Wahrheit.
Doch wenn die Katzen ihn begrinsen,
weil der Poet sich hat verschlissen
beim Suchen nach des Ausdrucks Klarheit,
zahlt sich das aus. Und zwar mit Zinsen.

Es sind die Unergründlichkeiten,
die viele Dichter inspirieren.
An Katzen haftet das Geheime.
Das hilft, beim Füllen leerer Seiten
besonders schön zu fantasieren,
zu basteln wohlgeformte Reime.

So kommt´s, dass viele Literaten
wie Kästner, Scott, Baudelaire und Heine
so gern mit Katzen sich umgeben.
Sie merken, dass der Menschen Taten
nichts hinterlassen als Gebeine.
Im Katzenblick ist wahres Leben.

Berlin, 18.8.2013
Dieter Wöhrle
Rheinstraße 50
12161 Berlin
Tel.: 030 – 392 22 94
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