Narges Shafeghati - wartend suchen (Jugendliche melden sich zu Wort am 27. Mai)

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wartend suchen

Noch gibt es den Raum,
gibt es die Zeit,
klein und beschränkt
und dennoch voller Weite.

Tag für Tag,
Augenblick für Augenblick,
warten wir alle nur auf eines.

Wann ist es endlich soweit?
Der Tag, an dem alles
in der schützenden Hand liegt,
sicher und ruhig,

in der liebenden, guten Hand,
die sanft streichelnd
alle Dunkelheit vertreibt.

Die Narzissen werden blühen
und ankündigen,
nicht das Ende, sondern den Anfang,
einen neuen Frühling, ein neues Leben.

Schließlich angekommen
in dem Garten ohne Zeit,
wo das Licht strahlt.

Es wird strahlen
wie Vertrautheit und Liebe,
Einheit und Friede,
sich anfühlen wie Heimat.
Messias, Retter, Gottes Reich auf Erden,
niemand spricht davon,
doch wir alle warten

auf das, was geschehen wird,
wenn dies alles vergeht,
auf das, was vergeht,
wenn das geschieht, worauf wir alle warten.

Wartende sind Suchende
in der dunklen Stille, deren Angst uns lähmt
und die den Weg unbetreten lässt.

Und diese Welt, die einst
Augenblick für Augenblick kleiner wurde,
duftet an jenem Tag
nach Heimkehr, Frieden und Freiheit.

Im Garten ohne Zeit,
nur noch Er und wir
in Ewigkeit

Narges Shafeghati ( 17 Jahre )

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