Stephanie Sopalla - Das ist eben mein Zuhause (Jugendliche melden sich zu Wort am 2. Februar)

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Das ist eben mein Zuhause

Geboren wurde ich in Ratingen, wo ich zur Zeit noch immer wohne. Meine Eltern kommen aus Po-len und sind vor ungefähr sechzehn Jahren hier hingezogen. Sie erzählen mir sehr viel darüber, wie sich das Ruhrgebiet entwickelt hat. In den letzten zwanzig Jahren hat sich sehr viel verändert, sagen sie mir: die Städte sind größer geworden, die Ein-wohnerzahl ist gestiegen, und auch neue Entwick-lungen sind zu erkennen. Zum Beispiel gibt es jetzt das Wort „Industriekultur“, weil viele Zechen zu Veranstaltungsorten geworden sind, wo oft was los ist.
Zwar bin ich noch jung, doch sehe ich trotzdem, dass sich das Ruhrgebiet sehr für die Belange sei-ner Bewohner interessiert. Aber nicht nur die Be-dürfnisse der Bürger werden beachtet, sondern man macht sich auch über das Leben der Menschen und die Schicksalsschläge Gedanken.
Hier bei uns in Ratingen ist alles sehr vielfältig, und die Mitbürger in meinem Stadtteil Ratingen-West sind multikulturell. Obwohl hier viele Menschen auf engem Raum leben, geht es friedlich zu. Man könn-te fast sagen, dass es wie eine Idylle ist, wo man sich wohl fühlen kann. So etwas vermutet man nicht, wenn man die Hochhäuser um uns herum sieht.
Ich weiß nicht, ob ihr das kennt, wenn man aus dem Urlaub zurückkommt und sich wieder auf sein Zuhause freut. Überall ist es schön, doch ist es zu Hause am schönsten. Das stimmt, denn nirgends kennt man sich so gut aus wie dort. Man weiß, wo das Eis am besten schmeckt, wo man die „güns-tigsten“ Klamotten kauft. Jede Ecke, jede Straße kennt man. Sogar die Nachbarn kennt man mit Namen und sagt ihnen „Guten Morgen!“, wenn man an ihnen vorbeiläuft.
Das ist eben mein Zuhause und nicht der Urlaub, wo man in einem unbekannten Land unsicher ist und durch die Stadt läuft, ohne zu wissen, wo man genau ist. Die Menschen kennt man nicht. Dabei fühle ich mich nicht so wohl.

Stephanie Sopalla ( 16 Jahre )

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