Pumb, Marianne: Limettensonne

Autor: 

Marianne Pumb

Limettensonne

Aus den Tagebüchern der Amanda T.

Mit Illustrationen von Marie-Ulrike Callenius
Geest-Verlag 2003

ISBN 3-936389-86-1

10.00 Euro

Die Welt mit ihren individuellen und gesellschaftlichen Brüchen annehmen, so können wir Lyrik und Kurzprosa der Autorin Marianne Pumb aus Berlin skizzieren. Wenn die Kälte uns frieren läßt

und die Sehnsucht kommt

so sagen wir doch einfach ja.

Ob Krankheit oder Liebe, diese annehmende Grundhaltung der Autorin zieht sich wie ein roter Faden durch das Buch, gelegentlich liebevoll verspielt - ein Trallala auf den Lippen - mal schmerzend analysierend - Keiner da der mich findet / auch keiner da der mich küsst.

Daraus eine fatalistische Grundhaltung der Autorin zu schlussfolgern, wäre ein grundsätzliches Missverständnis. Aufgewachsen als Pastorentochter in der DDR - Ich durfte nicht Pionier sein / ... / Sie gehörten zusammen / Ich nicht. Ich wurde verhöhnt - erlebt und überlebt sie die gesellschaftlichen Wandlungen, familiäre Brüche und die Krankheitsherausforderung an ihren Körper durch das Bekenntnis zu sich selbst.

Manchen Tags

und ohne besonderen Grund

trifft mich wie der Blitz

unbändige Freude

dass ich bin

Unbändige Freude

dass ich bin

und erbebe

Ein Buch, das nicht nur den weiblichen Leser sicherlich begeistern wird. Die Sprache einfach und schlicht aber immer präzise, Bilder, die der Leser als eigene Bildlichkeit erlebt. Keine Psychologisierung, die schicksalsergebene Ausweglosigkeit hervorruft, vielmehr das Leben annehmende und bewältigende Kraft:

Und – was wird nun kommen, Amanda

Na was schon. Das Leben kommt und der Tod.

Also sei guten Mutes!


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