Wenn ich zeitnah zurückdenke, bewegen sich meine Gedanken auf mich zu. In den bekannten Verstecken des Hirns tanzen die Bilder noch ohne Unschärfe.
Das Ausloten möglicher Schärfe, die nach Jahren noch sichtbar ist, drängt sich wie eine doppelt geschliffene Klinge als Wahrnehmung immer häufiger auf.
An Tagen, die etwas bedeuten, bereue ich abends die lauten Akkorde, die mich narrten und Glauben machten,
Nach Eden gen Osten hin der Garten aller Gärten bewässert von Euphrat und Tigris mit Bäumen und Blumen und Samen die Früchte bringen und grünem Kraut im Überfluss
Nach Gethsemane wo Oliven wachsen Ort der Stille und des tiefen Schlafs wo EINER nur wacht
Und darüber hinaus nach Golgatha an der Stätte wo ER gekreuzigt wurde ein Garten ein leeres Grab wo der Mandelzweig blüht
von Pablo Neruda autorisierte Übersetzung aus dem chilenischen Spanisch von Heinz Fischer, München
Ostsee-Ruinen
Danzig, vom Krieg zersiebt, zerrissene Rose - wie ein Gespenst unter Gespenstern, zwischen dem Meergeruch und dem hohen hellen Himmel, zwischen orangesilbernen Trümmern, ging ich durch deine Ruinen. Der Nebel drang mit mir ein, die eisige Schwade, und im Herumirren entwirrte ich die Straßen ohne Häuser und Menschen.