Birgit Kattelmann schrieb den Text für das Hörspiel 'Dat Sünnenamulett'

Sulingen - (ab) · In dem Raum, an dem Frederik die
„schön flauschige Wand“ mag, greifen er und Carolin, Annika, Xenia und
Jesper zu ihren Texten und zum Kopfhörer. Konzentration – und es geht
mitten hinein in die Geschichte einer spannenden Schatzsuche, die
komplett in plattdeutscher Sprache erzählt wird.

 

Im Aufnahmeraum (v.l.):
Adelheid Köster mit Frederik Tepe (11), Jesper Kawemeyer (12), den
Schwestern Carolin (10) und Annika (14) Hartrampf und Xenia Ahrens (11).

Die
fünf machen ihre Sache fast schon zu gut: Klaus Dierken, der eine
Radioreportage über das Hörspielprojekt für den NDR aufnimmt, bittet
Martin Hermann, mit Regie-Anweisungen einzugreifen, der Atmosphäre
wegen. Hermann tut ihm den Gefallen. Und grinst: „Jetzt geht das
Gemecker los, was wir in zwei Tagen nicht hatten...“

Zwei Tage im
Sulinger Video- und Tonstudio von Martin Hermann, und die
Kinderstimmen für das Hörspiel „Dat Sünnenamulett“ waren im Kasten. Die
Idee für das Projekt des Heimatvereins Wagenfeld mit seinen Sparten
Kulturkreis Auburg und Freilichtbühne Wagenfeld hatte Doris Kleemeyer.
Sie hat Kulturpädagogik studiert, ihre Niederdeutschkenntnisse sind
allerdings ausbaufähig: „Mein Vater hat kein Plattdeutsch mit mir
gesprochen, schade.“ Mit dem Part der Tontechnik Martin Hermann zu
betrauen, lag nahe – „sein Studio ist von Wagenfeld aus das nächste, und
er hat Erfahrung mit plattdeutschen Produktionen, als Regisseur der
‚Apparatspott‘-Filme.“

Die Wagenfelder Autorin Birgit
Kattelmann schrieb die Geschichte eigens für das Hörspiel, die Spieler
der Freilichtbühne übersetzten sie ins Plattdeutsche. Darin finden fünf
Freunde beim Zelten im Wagenfelder Moor eine Schatzkarte, begeben sich
im Dorf und der Umgebung auf die Suche nach einem geheimnisvollen
Sonnenamulett. Beim Stöbern im Gemeindearchiv stoßen die jungen
Detektive auf wichtige Informationen – so wird die Story mit
historischen Bezügen „gewürzt“. Und sie hat auch ein bisschen mit Spuk
zu tun, soviel lassen sich die Akteure noch aus der Nase ziehen...

Grundschullehrerin
Adelheid Köster betreut die Plattdeutsch-AG, aus der die
Nachwuchsgruppe an der Wagenfelder Freilichtbühne entstand, von der nun
einige Mitglieder am Mikro stehen. „Spannend ist, dass hier alles über
die Stimme laufen muss. Die Kinder steckten voll in ihren Rollen drin,
haben das wirklich gut gemacht.“ Was Martin Hermann nur bestätigen kann,
„so gute Plattsnacker hätte ich beim ‚Apparatspott‘-Dreh
gebraucht...“

Die Erwachsenenrollen werden demnächst aufgenommen.
„Hier zeichne ich lediglich die Rohstimmen auf“, erläutert Martin
Hermann. „Die schicke ich dann an einen Bekannten in Berlin, der das
Material schneidet, mischt und die Geräuscheffekte einfügt.“

Fertig
sein soll das etwa einstündige Werk spätestens zum Saisonstart der
Freilichtbühne Wagenfeld, wo die CDs erhältlich sein werden.

 http://www.kreiszeitung.de/nachrichten/landkreis-diepholz/sulingen/schatzsuche-mikrofon-690297.html