Eltern und Kinder äußern sich zum Schulprojekt - wichtige Stimmen, die die Bedeutung der Schulprojekte zeigen
Eltern und Kinder äußern sich zum Schulprojekt
Unsere Kinder Lotta und Linus haben an der Schreib-AG des 4. Schuljahres der Grundschule in Langförden teilgenommen. Sie haben auch an dem daraus hervorgegangenen Buchprojekt „Wir und unser Langförden" mitwirken dürfen.
Vorweggenommen möchte ich sagen, dass ich den Verantwortlichen der Schule, dem Geest-Verlag und allen anderen Beteiligten, die dieses Projekt ermöglicht haben, dankbar bin für diese Erfahrung, die ich aus unterschiedlichen Gründen als sehr positiv für die Kinder erlebt habe.
Die Erfahrung, Texte zwar im schulischen Rahmen, aber außerhalb schulischer Bewertung und Benotung zu schreiben, hierfür Anregungen und wohlwollende Unterstützung zu bekommen, dann aber sehr eigenständig und kreativ arbeiten zu können, löste eine große Schreibfreude aus. Viele Stunden wurden mit Schreibarbeit verbracht, viel Zeit wurde aber auch darin investiert, die Texte den Eltern, sich gegenseitig oder den Freunden und Freundinnen vorzulesen. Insbesondere die Freude an der „Ideenschmiede", wenn mehrere „Projektkinder" sich über ihre Texte unterhielten, war deutlich spürbar. Über Wochen konnten wir verfolgen, wie neue Ideen entstanden, verworfen bzw. weiterentwickelt wurden, Geistesblitze neue Wendungen ergaben, spontane Texte entstanden und z. T. von den Kindern selbst durchaus kritisch beurteilt wurden.
Die Texte dann tatsächlich irgendwann gedruckt in einem Buch zu sehen, vermittelte ein Erlebnis von Wertschätzung und Ernstgenommenwerden. Diese Erfahrung wirkte sich nachhaltig auf das Selbstbewusstsein der Kinder aus, stärkte sie in ihrem Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten, in ihrer Selbstwirksamkeit.
Viele unterschiedliche Einzelaspekte wären zu nennen, die dieses Projekt zu einem Erfolg gemacht haben, von denen ich nur einige kurz benennen möchte:
• Die Kinder erfuhren, wie ein Buch gemacht wird, was ein Verlag eigentlich ist, was man tun muss, damit das Buch bekannt wird und mögliche Käufer interessiert. Damit wurde „Literatur" aus dem Elfenbeinturm herausgeholt und als erfahrbar, nachvollziehbar und sogar machbar erlebt.
• Die Kinder erlebten Schreiben nicht nur als eigenen individuellen Prozess, sondern sie entwickelten auch gemeinsam Texte oder unterstützten sich im Gespräch über ihre Texte.
• Die Kinder haben ihre Texte auch bei verschiedenen Gelegenheiten vor Publikum vorgetragen. Sie konnten so Interesse und Wertschätzung für ihr Werk unmittelbar erfahren und sich darin üben, vor einem Publikum, also in der Öffentlichkeit, zu sprechen.
• Manche Themenvorgaben waren dazu angetan, sich mit dem Ort, in dem die Kinder leben, auseinanderzusetzen. Die Kinder konnten etwas erfahren über das frühere Langförden, lernten örtliche Betriebe kennen
oder machten sich Gedanken über die kindgerechte Veränderung des Ortes. So wurde ihre Beschäftigung mit ihrem Heimatort gefördert und führte zu manchem neuen Blickwinkel.
• Auch die Eltern kamen untereinander ins Gespräch über die Entwicklung des Buches und die Präsentation der Texte, was zu einer Atmosphäre der Wertschätzung beitrug. Dies ist gerade angesichts der im 4. Schuljahr stets präsenten Leistungsbeurteilung sehr zu begrüßen. Das 4. Schuljahr ist bekanntlich deutlich geprägt von der Schullaufbahnempfehlung. Gerade in diesem Schuljahr ein Projekt zu entwickeln, das unabhängig von dieser Empfehlung Kreativität und Selbstwertempfinden der Kinder unterstützt, scheint mir eine sehr wichtige Aufgabe umsichtigen pädagogischen Handelns zu sein.
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Linus:
Ich fand es cool, dass wir uns einmal in der Woche getroffen haben und dann Geschichten geschrieben haben zu ganz unterschiedlichen Themen.
Außerdem war es ein gutes Gefühl, einmal selber Autor zu sein. Der Verlagsleiter hat uns gezeigt, wie ein Buch gemacht wird und was ein Verlag überhaupt ist und das war interessant. Es hat Spaß gemacht.
Lotta:
Ich bin gerne zu der SchreibAG gegangen, weil es großen Spaß gemacht hat, Geschichten und Gedichte aller Art zu schreiben. Dass das Buch dann veröffentlicht wurde, so dass es jeder kaufen konnte, fand ich sehr cool! Am Schreibtag hatten wir keine Schule, sondern durften schreiben, was ich sowieso gerne mache. Aber leider konnte ich nicht zu allen Themen was schreiben, weil die Zeit zu knapp wurde. Es wäre besser gewesen, wenn wir zwei Schreibtage gehabt hätten. Der Verlagsleiter hat jedem von uns sogar noch ein Buch aus seinem Verlag geschenkt!
Insgesamt fand ich die SchreibAG total cool!