Geht in die zweite Auflage: Christine Metzen-Kabbe - Hirtenstab und Lanze (Band 1 der Zedek-Trilogie)

 

Die Titelfigur des Romans kennt wohl jeder, der irgendwann eine religiöse Bildung genossen hat. Es ist die Geschichte jenes Mannes, dessen Name übersetzt ‚Lanze’ bedeutet. Er war Ackerbauer und er war der böse Bruder, der den lieben, guten Bruder erschlagen hat. Dafür wurde er, wie es sich gehört, verflucht. Das verdiente Ende für einen bösen Menschen.
Doch jeder, der sich ein wenig intensiver mit der Geschichte dieser Figur beschäftigt hat, weiß, dass diese Geschichte so nicht stimmt.
„Seit der Zeit, da ich lesen kann“, so sagt die Autorin, „fasziniert mich die Geschichte dieses Mannes. Und je älter ich wurde, umso mehr interessierte es mich zu erfahren, warum dieser Mann ‚verflucht’ wurde – nicht von seinem Gott. Der Text der Geschichte sagt ganz deutlich: Berufsverbot!“
Was wurde wirklich aus diesem Mann? Immerhin hatte er eine Frau, einen Sohn und sicher noch mehr Kinder. Was für ein Vater war er? Er, der selber so schwer gefehlt hatte? Was war dieses Land ‚Nod’, in dem er lebte?

Es brauchte ein Studium der Geschichte und fast 50 Jahre Lebenszeit, um befrie¬digende Antworten für die nur in Fragmenten erhaltene Geschichte dieses Mannes zu finden. 1990 begann die Autorin, diese Geschichte aufzuschreiben, doch bald geriet durch verschiedenste Umstände das Schreiben in Vergessenheit.
Anfang des Jahres 2009 ließen interessierte und bohrende Fragen von zwei sehr lieben Freunden sie die Geschichte erneut hervorholen, denn sie hatte auf einmal das dringende Gefühl, dass sie die Geschichte dieses Mannes unbedingt beenden müsste.
Viel Übersetzungsarbeit aus dem Hebräischen und historische Nachforschungen – der Roman spielt immerhin im 3. Jahrtausend vor unserer Zeit –, ließen die Autorin immer mehr Antworten finden sich. Nach und nach entwickelte sich so ein historischer Roman über einen Mann, den man landläufig vielleicht nicht als ‚historische Person’ bezeichnen würde, zumindest nicht so wie Abraham oder König David oder Karl den Großen. Als ‚personifizierte Menschheitserfahrung’ ist er jedoch wieder historisch.

Christine Metzen-Kabbe gelingt es, das komplexe historische Geschehen in einfühl¬samer und spannender Weise erzählerisch umzusetzen. Ein Buch, das man nicht mehr aus der Hand legen mag.

Der 1. Teil des als Trilogie angelegten Romanprojektes, ‚Hirtenstab und Lanze’, zu dem der bekannte Künstler Hartmut R. Berlinicke das Titelbild malte, erscheint jetzt noch vor Ostern im Geest-Verlag, Vechta. U. a. empfahl die NWZ in ihrer Ausgabe vom 1. April das Buch bereits als Lesetipp und signalisieren zahlreiche Nachfragen bereits im Vorfeld ein reges Interesse.

Christine Metzen-Kabbe
Hirtenstab und Lanze
Geest-Verlag 2011
Titelbild von Hartmut R. Berlinicke
ISBN 978-3-86685-292-1
504 S., 19.80 Euro

 

 

 

Christine Metzen-Kabbe
wurde 1953 in Oldenburg geboren.
Nach dem Abitur studierte sie in Göttingen Geschichte und Englisch. Seit 1995 lebt und arbeitet sie wieder in Oldenburg.
Der vorliegende Roman „Hirten¬stab und Lanze“, ist der erste Band ihrer Zedek-Trilogie.