Lieber Jürgen Klaubert, vielen  Dank dafür, dass Sie sich heute öffentlich geäußert haben, und ich erlaube mir folgendes anzufügen: Äußern wir uns doch, anstatt nach Wahlen nur auf Hochrechnungen zu starren wie das Kaninchen auf die Schlange.
Niemand muss in diesem Land mit versteckten Manuskripten auf gepackten Koffern sitzen, und es bedarf auch keiner Zivilcourage, ein sogenanntes kritisches Gedicht zu schreiben bzw. zu veröffentlichen.
Wir - damit meine ich jene, die sich demokratischer Werte verpflichtet fühlen und diese schätzen - sind die Mehrheit in diesem Land. Bekennen wir uns doch einfach dazu, dass wir in diesem Sinne„ konservativ“ sind und keine autoritäre Gesellschaftsform wünschen.
Auch ich las gestern auf der Website des Verlages mit Unbehagen, dass es Autorinnen und Autoren gebe, die ihre „kritischen Gedichte“ von der Website zurückziehen, weil sie sich damit „angesichts der Zeiten nicht mehr wohl“ fühlten. Ich respektiere diese Gefühle, möchte jedoch folgendes anmerken: Es ist einfach, Gedichte zu veröffentlichen, um sich der sozialen Anerkennung „in seiner Blase“ zu erfreuen.
Wir müssen stattdessen zum inhaltlichen Diskurs zurückkehren!

https://geest-verlag.de/news/j%C3%BCrgen-klaubert-mehr-mut-zeigen