Herbert Zucchi - Volkes Sport

Volkes Sport

Früher gab es Trimmdichpfade,
mal als Rundweg, mal gerade,
und wer wirklich etwas galt,
trimmte sich im grünen Wald.

Dann ging ‘s mit zwei Stöcken los,
nordisch walkend ganz famos.
Weit verbreitet und bekannt
war der Sport im ganzen Land.

Freie Klett‘rer finden ‘s geil,
ohne Sicherung durch Seil
zu erklimmen Felsenwände
nur mit Kräften ihrer Hände.

Mit dem Rad den Berg hinunter
rasen andre wild und munter
zwischen Bäumen und Gestein –
Mountainbiker werden ‘s sein.

Stehend paddeln auf ‘nem Brett
finden manche Menschen nett,
mal auf Seen, mal auf Flüssen,
wo Balance sie halten müssen.

Doch wer heut was auf sich hält,
badet in des Waldes Welt.
Ohne wirklich dort zu baden,
wandelt man auf stillen Pfaden.

Tief die Waldluft eingesogen,
schon ist aller Stress verflogen,
hier und da ein Baum gestreichelt,
weil ‘s der eignen Seele schmeichelt.

Die Natur, das ist der Hort
für des Volkes Modesport:
Das, was gestern chic noch galt,
ist schon morgen out und alt.