Kreiszeitung berichtet über Wolfgang Bullerdieks neuen Gedichtband 'Keine Freude als diese Traurigkeit'

 

Süstedt - (reg) · „Es war schon immer ein Traum von
mir, Gedichte zu schreiben“, verrät Professor Wolfgang Bullerdiek aus
Uenzen. Diesen Traum hat er sich längst erfüllt. Kürzlich hat der Geest-Verlag
seinen Gedichtband „Keine Freude als diese Traurigkeit“, angelehnt an
Franz Schuberts „An den Frühling“, publiziert. Darin enthalten sind
Gedichte aus fünf Jahrzehnten.

Wolfgang Bullerdiek mit
seinem Gedichtband, aus dem er am 8. Mai im Forsthaus Heiligenberg in
Bruchhausen-Vilsen liest.

„Sie spiegeln sozusagen mein
Leben wider“, weiß Bullerdiek. So basieren die meisten seiner Texte auf
wahren Begebenheiten und schildern vorwiegend Erlebnisse seiner Jugend
und das Altern. „Ich fühle mich gedrängt, über mich selbst zu
schreiben“, erzählt er aus dem Nähkästchen. „Es ist eine Art Ventil, mit
dem ich mein Leben verarbeite.“ Diese Tatsache sei der Anreiz, seine
Gedanken überhaupt zu Papier zu bringen.

Bereits in seiner Jugend
habe er die ersten lyrischen Texte aufgeschrieben und nie aufgehört, an
seinen Traum zu glauben. Während seines Soziologie- und
Volkswirtschaftsstudiums an der Universität München sowie als Dozent an
der Bremer Hochschule habe er zunächst nicht die Zeit gefunden, sich mit
Gedichten zu beschäftigen, aber „es herrschte immer eine innere
Unzufriedenheit in mir“, erzählt Bullerdiek. Nach seiner Pensionierung
2002 fielen ihm die Anfänge seines schriftstellerischen Schaffens wieder
in die Hände.

Seinerzeit fand er eine alte Kiste wieder, in der
er zum einen alte Geschichten aufbewahrt hatte. Sie sind vor einigen
Jahren unter dem Titel „Wiederbegegnungen“ erschienen. Zum anderen lagen
in der „Schatzkiste“ die Gedichte aus Jugendzeiten. Sie inspirierten
Bullerdiek, wieder mit dem Schreiben zu beginnen. Nach und nach kamen
immer mehr Gedichte zusammen – bis genügend Material für „Keine Freude
als diese Traurigkeit“ vorhanden war.

Auch zukünftig möchte sich
der Uenzener Professor weiterhin mit dem Schreiben eigener Texte
beschäftigen. Er habe noch viel zu lernen, gerade was die verschiedenen
Formen der Lyrik angehe. Aus diesem Grund nimmt er unter anderem an
Germanistikkursen teil.

Das aktuelle Werk sei unter einem
ständigen Überarbeitungsprozess entstanden. Das Hauptgedicht „Schuberts
Frühling“ etwa veränderte sich während der Entstehung einige Male. „So
traurig und so schön/ist dieses Lied,/das mich nach Hause/führt,/wo ich
so traurig war/mit diesem Schubert/und so glücklich./Keine Freude/als
diese/Traurigkeit, /die so schön ist?“, lautet die Endfassung.

„Abgeschrieben“,
ein Gedicht über Pferde, entstand hingegen in nur wenigen Minuten.
„Abgeschrieben,/die alten Pferde./Niemand besucht sie/noch/von den
erwachsen/gewordenen/Menschenfreunden/denen sie Wärme gaben/und
Freundschaft“, heißt es in der ersten Strophe.

Insgesamt lasse die
Musik die Wörter fließen, weniger die Beobachtung, erzählt Wolfgang
Bullerdiek. Musikalisch unterlegt ist deshalb auch seine
Buchpräsentation am Sonnabend, 8. Mai, 15.30 Uhr, im Forsthaus
Heiligenberg in Bruchhausen-Vilsen. Vor allem Stücke Schuberts sind
Teil der Lesung. Den Gesang übernimmt Sopranistin Sarah-Theres
Wandel, begleitet von Adrian Rusnak am Klavier. Verlagsleiter Alfred
Büngen unterstützt Bullerdiek, der der Lesung noch ängstlich
gegenübersteht. Es sei doch etwas anderes, vor Studenten im Hörsaal zu
sprechen. Mit seinen Gedichten gebe er etwas sehr Persönliches von sich
preis und wisse nicht, wie das Publikum darauf reagiere. Der Geest-Verlag
jedoch spricht in einer Mitteilung von einem „Feuerwerk von
Sprachbildern, voller Eindringlichkeit, niemals überhöht“ und eben
„deswegen für jeden Menschen annehmbar“.

den vollständigen Artikel können sie lesen unter:

http://www.kreiszeitung.de/nachrichten/landkreis-diepholz/bruchhausen/poesie-spiegelt-sein-leben-wider-715424.html?cmp=defrss