Lesungen heute: Claudia Engebretsen liest ins Oslo und Brgit Seidel liest in Berlin

16:00 Uhr Autorenlesung ■■
Kinder- und Jugendhaus Immenweg,
Immenweg 10, 12169 Berlin
Brigitte Seidel
liest aus »Ich warte am Jacobsbrunnen« - ein Buch gegen Rechtsradikalismus.

(im Rahm,en der Woche dee Sprache und des Lesens)

Seidel, Brigitte
Ich warte
am Jakobsbrunnen

Erzählungen zur Auseinandersetzung
mit Rechtsextremismus, Rassismus
und zum Nah-Ost-Konflikt
Titelbild von Karin Flörsheim
Vechta: Geest-Verlag 2009
116 S., 10 Euro
ISBN 978-3-86685-180-1

 

Texte zur Auseinandersetzung
mit Rechtsextremismus, Rassismus
und zum Nah-Ost-Konflikt

Das Projekt möchte in einer neuen, zeitgemäßen Form auf der Basis von kurzen Erzählungen Schü¬lern, Lehrern und politischen Entscheidungsträgern Möglichkeiten eröffnen, sich mit Rechtsextremis¬mus, Rassismus und dem Nah-Ost-Konflikt auf eine Weise auseinanderzusetzen, die aufzeigt, dass Rechtsextremismus nicht erst dann in Erscheinung tritt, wenn wir durch Gewaltexzesse damit konfron¬tiert werden. Es will hinter Motive, Mechanismen und Strukturen blicken, die sich schon lange davor innerpsychisch und intrapsychisch entwickelt und manifestiert haben. Vor allem will es aufzeigen, dass es bei Rechtsextremen nicht nur um eine gescholtene Randgruppe geht, die es durch ihre Aktivitäten schaffen, sich in den Blickpunkt der Öffentlichkeit zu stellen. Vielmehr handelt es sich bei Rechtsextremismus und Rassismus um subtile Faktoren, die in uns allen stecken und die es zu durchschauen gilt, um bewusst Akzente gegen anti¬demokratische Entwicklungen setzen zu können.
„Emotionale Vaterlosigkeit“ – als Synonym für Iden¬titätsverlust, Mangel an Verlässlichkeit, Sicher¬heit und Geborgenheit – steht für die Autorin im Zentrum dieser Auseinandersetzung, in der sie auch we¬sentliche geschichtliche Fakten berücksichtigt und Bezüge zu ihnen herstellt. Damit weckt sie die für effektives Lernen unabdingbare Neugierde von Jugendlichen und ermöglicht kreative eigene Denk¬leistungen.
Ziel der Autorin ist es, den Jugendlichen von einer falschen Kollektivschuld der Geschichte zu befreien und gleichzeitig dafür zu sensibilisieren, warum aber gerade diese faschistischen Strukturen jeder¬zeit wieder möglich sind. „Wir haben doch nichts mehr damit zu tun“, eine viel geäußerte Meinung unter Jugendlichen, wird dadurch relativiert. Denn alles beginnt in unseren Köpfen. Bestimmte Um¬stände und (gesellschaftliche) Situationen begünsti¬gen entsprechende Handlungsentscheidungen nur.

Die Autorin:

 

Brigitte Seidel

 

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Claudia Engebretsen liest heute um 11.00 Uhr im Literaturzirkel Oslo aus: Märzvwolken

 

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Claudia Engebretsen
Märzwolken

Geest-Verlag 2010

ISBN 978-3-86685-205-1
448 S., 14,- Euro

 

So einfach ist es nicht – das bekommt Tina 1970 zu spüren. Sie hat einen
entscheidenden Fehler begangen, hat sich in den verkehrten Mann
verliebt. Björn lebt in einem Land des Klassenfeindes, in Norwegen, Tina
hingegen ist Bürgerin der DDR. Durch ihre Beziehung wird sie politisch
untragbar. Es gibt Konflikte am Arbeitsplatz, Auseinandersetzungen in
den Ferien, Behin-derungen durch die Behörden. Tinas Kampfgeist wird
durch diese Ausgrenzungsversuche angestachelt. Sie startet eine Flucht
nach vorn – beschwert sich. Nach mehreren abgelehnten Anträgen darf sie
unerwartet ihre Papiere für die Eheschließung einreichen und heiraten.
Tina glaubt, dass nun einer Übersiedlung nach Norwegen nichts mehr im
Wege steht, doch sie täuscht sich. Tina hat sich inzwischen zu einer
selbstbewussten jungen Frau entwickelt, kämpft weiter gegen immer
weitere Schikanen. Die Entlassung aus dem Betrieb droht, dank der
uneigennützigen Hilfe von Freunden kann sie jedoch verhindert werden.
Endlich, ein halbes Jahr nach der Heirat, übersiedelt sie 1976 zu Björn,
der bei seinen abenteuerlichen Reisen in die DDR versucht hat, ihr das
fremde Land, ihre neue Heimat Norwegen, bereits näher zu bringen.

Claudia Engebretsen

1945 in Halle an der Saale geboren, Abitur, gelernte Dekorateurin,
Fach- und Hochschulausbildung in der Ökonomie. Arbeit als
Preisinspektorin.
1976 Ausreise nach Norwegen, bis 2002 als Ökonom in Oslo tätig. Studium
an der Pädagogischen Hochschule in Oslo - Deutsch als Fremdsprache. Ab
2002 Arbeit auf Engagementbasis an der Hochschule. Teilnahme an
verschiedenen Kursen über interkulturelle Kommunikation an der
Deutsch-Norwegischen Handelskammer und beim Goethe-Institut in Oslo.
Verheiratet, einen Sohn.