Morgen Buchpremiere von Marianne Alteheld-Naß 'Dieses provisorische Leben' in Hattingen
Buchpremiere der Hattinger Autorin Marianne Alteheld-Naß
mit ‚Dieses provisorische Leben’
an diesem Freitag, den 21. August um 19.00 Uhr
im Museumscafè des Stadtmuseums Hattingen
An diesem Freitag, 21. August um 19.00 Uhr, stellt die Hattinger
Autorin Marianne Alteheld-Naß offiziell ihren neuen Gedichtband ‚Dieses
provisorische Leben’ im Mu-seumscafè des Stadtmuseums Hattingen vor.
Der Band enthält über einen längeren Zeitraum gesammelte Gedichte der
Hattinger Autorin, die sich bereits weit über ihren Wohnort Hattingen
hinaus einen Namen als Lyrikerin gemacht hat.
Die Premiere, auf der die Autorin eine Auswahl ihrer Gedichte vorträgt,
wird musika-lisch umrahmt von Svenja Battling (Mandoline) und Niklas
Haarmann (Gitarre). Auch Verlagsleiter Alfred Büngen vom
veröffentlichendem Geest-Verlag wird anwesend sein.
Marianne Alteheld-Naß
Dieses provisorische Leben
Geest-Verlag 2009
ISBN 978-3-86685-190-0
11 Euro
Zum Buch
Der Titel des Bandes geht auf ein 1999 verfasstes Gedicht der Autorin
zurück, in dem sie die Veränderbarkeit des Lebens – Leben als
permanenter Prozess – (dieses provisorische Leben / immer muss
nachgebessert werden) und die sich daraus erge-benden
Veränderungsnotwendigkeit diagnostiziert (umschmieden / lebens-kunst).
Auf dieser Basis ist es ihr möglich, eine Vielzahl von Gedichten sehr
unterschiedli-chen Stils zu verschiedensten Inhalten in dem Band zu
versammeln, denn unter-schiedliche Verfasstheiten und Lebenssituationen
verlangen aufgrund der von ihr diagnostizierten Veränderbarkeit des
Lebens auch divergierende literarische Reflexi-onen, oder wie sie es
schreibt: beim Worte nehmen das Leben.
Konstant gültige Antworten oder auch Lebens- und Sichtweisen durch
welche Form von Ismen auch immer erscheinen ihr dabei unmöglich,
scheinen ‚solide Wertarbeit / verzementiert wie für Ewigkei¬ten. Daher
gehören für sie eherne Weltbilder zerschla-gen, mach Platz für neue
Bilder / für Farbe Bewegung Leben.
Führt eine solche Haltung aber nicht in die Relativität von Werten, in
den Verlust ge-sellschaft¬licher Konstanz? Die Problemstellung ist der
Autorin durchaus bewusst – es stürzt der Fluss hinab ins Tal / reißt
alles mit / wo ist er nun? – und sie bleibt auch die Antwort nicht
schuldig. Der Sternenhimmel über mir / erweckt das Licht im Inneren mir.
Das Wiederfühlen zeitloser, natürlich Werte – smaragdene Schätze –
führt zu einer Wiederbelebung der Menschlichkeit, neues Grünzeug / wagt
sich hervor / zwischen Steinen.
Veränderbarkeit und Entdeckungsfreude, Notwendigkeit der Formen des
Lebens und Entdeckens als Voraussetzung zum Erkennen des individuellen
Ichs, das in sich die Werte eines humanen Allgemeinichs trägt, prägen
auch die formale und sprachliche Ebene des Buches. Vom Kurz- bis zum
Langgedicht ist alles vertreten. Die Orientie-rung an einer originellen
sprachschöpferischen Naturlyrik ist unübersehbar und kon-sequent,
stellt doch die Natur die eigentliche Basis des menschlichen
Huma¬nismus für sie da.
Auch wenn ihre Gedichte von einer bedeutenden Tiefe sind, die Gedanken
von einer außergewöhnlichten Verdichtung, so bleibt ihre Sprache von
einer bewundernswer-ten schlichten Schönheit, die sie nicht durch zu
abstrakte Bilder zerstört. Diese Ge-dichte finden Annahme im Hören und
Fühlen, spiegeln sie doch eine Ästhetik des Humanen im Kleinen, im
Alltag, in der erfühl- und erlebbaren Wirklichkeitsebene. Die
Gewissheit des Humanen prägt, trotz der mannigfach von ihr
darge¬stellten Verletzt-heit des Individuums einen Opitimismus aus, der
den Leser/Hörer nicht aus seiner Verantwortung gegenüber dem humanen
Prozess löst, ihm aber die Möglichkeit des Erreichens seines ‚Zuhauses’
ständig vermittelt.
Regionalbezogene Gedichte über Hattingen etc. spiegeln ihre dichterischen Intentio-nen in einer besonderen Tiefe wieder.
zur Autorin
Marianne Alteheld-Naß
wurde 1937 als Erstes von drei Kindern in Hat¬tingen-Blankenstein
geboren. Bereits in der Ju¬gend erwachte ihr Interesse an Literatur,
das von ihren Eltern jedoch nicht gefördert wurde. Der Besuch einer
weiterführenden Schule wurde ihr untersagt, sodass sie eine Ausbildung
zur Sekretärin machte und in diesem Beruf bis zu ihrer Pensionierung
tätig war.
Sie schrieb auch unter widrigen Bedingungen Gedichte und
veröffentlichte Artikel in kleinen Zeitschriften. Im Jahre 1975
verfasste sie, in Zusammenarbeit mit dem Musiker und Komponisten
Friedhelm Deis, Texte für das Historienspiel „Graf Friedrich von
Isenberg". Im Jahre 1989 entstand das Libretto zur Schuloper „Der
Wettstreit der Instrumente" und im Jahr 1996 das Libretto zur Oper „Ex
Historia Hattneggensi" zum 600jährigen Stadtjubiläum, beide ebenfalls
in Zusammenarbeit mit Friedhelm Deis. Der musikalische Zweig ihrer
Arbeit beinhaltet zudem um die 30 Lied- und Kantatentexte. Für ihren
Enkel schrieb sie in den neunziger Jahren den Erzählband „Als der Mond
müde geworden war".
Bezeichnend für ihre literarische Tätigkeit blieb in all dieser Zeit
jedoch die Lyrik, die seit ihrer Ju¬gend viele unterschiedliche Phasen
durchlaufen hat und immer unverzichtbarer Bestandteil ihres Lebens war.
1990 veröffentlichte sie, zusammen mit Werken des Malers Hermann
Drumann, den Band „Gedichte und Bilder". Weitere Gedichte sind
in Anthologien erschienen.
Daneben arbeitete Frau Alteheld-Naß aktiv an heimatkundlichen Schriften
und Ausstellungen ihrer Stadt mit und beteiligt sich an Aktionen zur
Kulturhauptstadt Ruhrgebiet 2010.
Marianne Alteheld-Naß ist verheiratet, lebt in Hattingen und hat zwei erwachsene Kinder.