Petition von Amnesty International: Macht mit: SOS Europa: Erst Menschen, dann Grenzen schützen!

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http://action.amnesty.de/l/ger/p/dia/action3/common/public/?action_KEY=9703&d=1

 

SOS Europa: Erst Menschen, dann Grenzen schützen!

Über 3.400 Menschen sind Schätzungen zufolge 2014 auf der Flucht nach Europa ums Leben gekommen.

Sie mussten aus ihrer Heimat fliehen vor Krieg, Verfolgung und Armut und hofften, in Europa Schutz zu finden und ein neues Leben beginnen zu können. Doch stattdessen kenterten sie mit völlig überfüllten Booten auf dem Meer und ertranken oder sie erstickten zusammengepfercht in LKW-Anhängern.

Unzählige werden gewaltsam zurückgedrängt. Einer von ihnen ist Rahim aus Afghanistan. Der 16-Jährige versuchte im April 2014 von der Türkei nach Bulgarien zu fliehen: „Drei Polizeibeamte haben mich und meinen 13-jährigen Freund Ahmed erwischt. (…) Die drei Polizisten begannen, uns zu schlagen. Sie haben nach uns getreten und hatten diese schwarzen Stöcke, hart wie Eisen. Damit haben sie uns auf die Knie und auch die Hände geschlagen. (…) Einer von ihnen hat uns auf die türkische Seite zurückgeworfen wie einen alten Lumpen.“

Die EU und ihre Mitgliedsstaaten sind mitverantwortlich für diese menschlichen Tragödien, denn sie haben eine immer unbezwingbarere Festung geschaffen, um sich gegen Migranten abzuschotten.

Selbst die Seenotrettungsoperation Italiens "Mare Nostrum" lief Ende 2014 aus. Über 155.000 Flüchtlinge wurden dabei von Oktober 2013 bis Oktober 2014 gerettet. Ein gemeinsames EU-Programm zur Seenotrettung, das "Mare Nostrum" ersetzen könnte, ist nicht in Sicht.

Flüchtlinge sind weiterhin gezwungen, den gefährlichen Weg über das Mittelmeer zu nehmen - viel zu oft mit tödlichen Folgen. 

Wir wollen daher den öffentlichen Druck auf die EU-Regierungschefs erhöhen und bis zu ihrem Gipfeltreffen im Oktober 2015 Hunderttausende Unterschriften sammeln. 

Helfen Sie uns dabei! Unterzeichnen Sie unsere Online-Petition und fordern Sie von Bundeskanzlerin Angela Merkel mehr Rechte und einen besseren Schutz für Flüchtlinge – damit nicht noch mehr Menschen auf der Flucht nach Europa ihr Leben verlieren!

Lesen Sie hier den vollständigen Petitionstext:

Sehr geehrte Bundeskanzlerin Merkel,

Jedes Jahr sind Millionen von Menschen auf der Welt dazu gezwungen, aus ihrer Heimat zu fliehen – vor bewaffneten Konflikten, Verfolgung und Armut. Nur ein kleiner Teil von ihnen sucht Zuflucht in der Europäischen Union. Doch die EU hat in den vergangenen Jahren immer höhere Mauern an ihren Grenzen errichtet – sichtbare und unsichtbare. Diese von den EU-Regierungen errichtete „Festung Europa“ kostet Jahr für Jahr mehr Menschenleben. Hunderte Menschen sterben jedes Jahr bei dem Versuch, die europäischen Küsten zu erreichen. Unzählige andere werden an den Grenzen gewaltsam zurückgedrängt oder sitzen in Nachbarländern fest, wo ihre Rechte nicht respektiert werden.

Zu Recht hat die Beauftragte der Bundesregierung für Migration, Flüchtlinge und Integration, Ihre Staatsministerin Aydan Özoguz, am 1. Juli 2014 beim Berliner Flüchtlingssymposium festgestellt: „Die Asylprobleme Griechenlands und Bulgariens sind mit dem Gemeinsamen Europäischen Asylsystem auch formal europäische bzw. unionsrechtliche Probleme – und damit auch unsere Probleme – geworden!“

Daher fordern wir Sie und die EU-Regierungschefs dazu auf,

- die Seenotrettungsmaßnahmen im Mittelmeer durch die Beteiligung aller EU- Mitgliedsstaaten zu verstärken,

- mehr sichere und legale Zugangswege nach Europa zu schaffen, damit Flüchtlinge und Migranten nicht auf gefährliche Routen gezwungen werden,

- sicherzustellen, dass alle Schutzsuchenden an Europas Grenzen Zugang zu einem Asylverfahren erhalten,

- bei der Einwanderungskontrolle nicht mit Transitstaaten zu kooperieren, die Menschen bereits an der Ausreise nach Europa hindern und eine fragwürdige Menschenrechtsbilanz haben.

Hochachtungsvoll