Sönke Zander - Ratlos

Ratlos


Wir stehen ratlos da, moralisch schwer empört,
weil unser schönes Kartenhaus zusammenfällt.
Wir dachten, dass das Netz aus Egoismen hält.
Win-Win-Geschäfte, Deals, ach, das ist nun zerstört.

Das Öl, das Gas, das Geld floss friedlich hin und her,
wir hatten es so angenehm bequem gedacht.
Doch über Nacht sind wir nun unsanft aufgewacht
aus unserm Traum, dass unsre Welt heut anders wär’,

als sie es immer war. Nun gilt doch immer noch
der böse Spruch: Wer Frieden will, muss Krieg erwarten.
Die Erde ist so einzigartig schön, jedoch

weil auf ihr Menschen sind, ist sie kein Edengarten.
Durch Macht wird mancher Mensch zum blutigen Despoten.
Und davon zeugen dann Ruinen und die Toten.