Sigune Schnabel, Unberechenbar
Sigune Schnabel, Düsseldorf
Unberechenbar
Manchmal war ich dreihändig aufgewacht.
Dann klatschte Mutter
vor Glück und ließ mich das Frühstück richten.
Sie sagte, der Tag steht
in Großmutters Garten.
Ich legte mich hölzern
in den Familienstamm,
setzte Moos an über fünfzehn Fingern,
atmete Stille und erstarrte
in den Rillen meiner Jahresringe.
Mit den Händen spürte ich die Frühlingssäfte.
Ich bündelte die Kräfte, quer durch die Erwartungen
ließ ich das Leben schlagen.