Unterricht wie in den Fünfzigerjahren an der GS Emstek war ein besonderes Erlebnis
Ein ganz besonderes Erlebnis hatten die Schüler der Grundschule Emstek am gestrigen Vormittag. Seit einigen Wochen forschen und schreiben die Kinder bereits intensiv zur Geschichte ihres Dorfes und ihrer Familien. Einige ältere Menschen waren auch bereits zu Besuch und erzählten aus ihren Kindheiten. Die Kinder brachten auch Berichte, Fotos und Gegenstände aus jenen Jahren mit, die als kleines Museum bereits die Klassen zieren.
Die Einführung in den heute stattfindenden Schreibtag verband Verlagsleiter Alfred Büngen gestern mit einem Unterricht, so wie er 1950 vielleicht verlaufen wäre. Völlig ungewohnt mussten die Kinder sich auf dem Pausenhof, getrennt nach Jungen und Mädchen, in Zweierreihen auf dem Schulhof aufstellen. Statt wie sonst in die Klassen zu stürzen, ging es leise und sittsam in den Klassenraum, wo der Unterricht mit einem lauten 'Guten Morgen, Herr Lehrer' eröffnet wurde. Während die Schüler das Einmaleins gemeinsam aufsagten, kontrollierte der 'Lehrer' die Sauerkeit der Hände und schickte manchen Schüler mal erst zum Waschbecken. Bei jeder Antwort melden sich die Schüler und mussten bei ihrer Antwort aufstehen. Einige Schüler schwätzen so stark, dass sie in der Ecke stehen mussten. Für andere Schüler gab es dafür das Aufrücken auf die vorderen Plätze wegen besonders guter Antworten.
Erstaunlich schnell verlief das Einfinden in solch autoritären traditionellen Unterrichtsstil. Und so kam es tatsächlich an diesem Tag vor, dass im späteren Normalunterricht einige Schüler wie vorher bei ihrer Antwort aufstanden, ehe sie eine Antwort gaben.
Eine besondere Erfahrung für alle Schüler, über die sicherlich noch lange gesprochen wird.