Volker Gallé -am rhein

am rhein


unter den schläfen
rauscht der rhein. blut pocht vom herz her.
fängt die wörter wie schmetterlinge
unterm frühen holunder.
im geheiligten kral der amseln
sterngewölbe. ein tempeldach. brustkorbdome.

dort draußen find ich mich wieder
in den häusern der schnecken.
hör mich zurück
und verlier mich dann doch
hier drinnen
am rand meines denkens.

die rippen. die schlingen. die knäuel und mäander:
ariadnes geflecht. der stier
findet den weg nicht.
hinaus.

freu mich andrerseits,
dass der wein schmeckt aus toul.
und das brot aus damaskus.
woher aber kommt der apfel?
die pralle pflaume? wie!

hab mich gegessen. getrunken.
hab mich vergessen. gedacht.
verwundert. verwundet. verschwunden.
hab dich gefühlt. werf meinen anker in nichts.
lachen erobert mein sehnen.
und die spur dieses todes läuft rückwärts.
zuerst war ich immer
dort draußen ...