Weser Kurier berichtet über die Preisträger der Berner Bücherwochen

"Reinhard Rakow hat uns in den Bann der Bücher gezogen"
Bücherwochen enden mit Nominierung der Preisträger

Von Hannelore Johannesdotter Berne. Die Berner Bücherwochen 2011 sind mit einer Preisverleihung beendet worden. Als Höhepunkte des kulturellen Programms gelten die Konzerte mit Nina Tichmann und Simon Bode und dem Trio Viaggio in der St. Marienkirche zu Warfleth.
Rund 30 Besucher hatten sich im Forum der Comenius-Schule zur Preisverleihung eingefunden. Die war für alle spannend, wussten doch die Preisträger bis zuletzt nicht, welcher Preis ihnen zugesprochen werden würde. Reinhard Rakow, Initiator und Organisator der Bücherwochen, hatte angesichts der mehr als 2000 eingesandten Beiträge von Autoren aus Neuseeland bis Berne verdeutlicht, welche Mammutaufgabe die Jury zu bewältigen hatte.
Der mit 750 Euro dotierte erste Preis wurde gleich zweimal vergeben: an Ulf Großmann und Lisa Wagenknecht, beide aus Dresden. Helga Bürster aus Dötlingen freute sich über den zweiten Preis, der mit 500 Euro dotiert war. Drei zusätzliche Preise von zusammen 600 Euro gingen an Bodo Knieschewski aus Brake für den besten Beitrag eines regionalen Autors, an Alva Lütt aus Molfsee (23 Jahre) als jüngste Verfasserin, und an Jenny Schon, Berlin, für das beste Gedicht.
Als Vorsitzende des Gemeinderates überbrachte Verena Delius Grußworte. Sie wertete die Berner Bücherwochen als "unglaubliches Geschenk für die Gemeinde Berne" und wünschte sich eine Neuauflage. "Reinhard Rakow hat uns alle in den Bann der Bücher gezogen", sagte sie. Als begeisterte Leserin prophezeite sie den Zuhörern: Die Welt der Bücher wird nie untergehen."
Alfred Büngen, der die vier Bücher der Berner Bücherwochen in seinem Geest-Verlag in Vechta herausgebracht hat, sah die Zukunft für das Buch weniger rosig. Literatur habe nicht den ihr angemessenen Stellenwert, urteilte er. Die Bücherwochen leisteten hier einen erheblichen Beitrag, erhalte man in Berne! Bü cher inzwischen außer im Supermarkt auch an der Tankstelle.
Büngen hielt es für wichtig, dass schon Kinder Literatur für sich als wertvoll entdecken. Die Bücherwochen mit ihren Schülerbüchern erzeugten eine andere Aufgeschlossenheit gegenüber Literatur. Besonders die Aktion in Ganspe, bei der Kinder und Erwachsene zusammen wirkten, und das Buch des Kindergartens sorgten über Berne hinaus für Ansehen.
Reinhard Rakow hoffte, dass das, was die "Winterreise" angestoßen habe, die Menschen noch eine Weile bewegen werde. Er sah in der Thematik einen bewusst gesetzten Kontrapunkt zu dem Bunten und Unterhaltendem, mit dem man sonst überschwemmt werde. "Es ist berechtigt", fand Rakow, "sich auch über Anderes einmal Gedanken zu machen".