Wolfgang Rinn - In Schlafes Hut (Sonett am Donnerstag)

Wolfgang Rinn



              In Schlafes Hut


Dem Tages Ende folgt ein tiefes Schweigen,
das lautlos sich im weiten Land verbreitet,
vom Mond am hohen Himmel treu begleitet,
wenn sich in Wiederkehr die Sterne zeigen.

Du weißt in dieser Sphäre dich geborgen,
        wo Wesen sind, die leise Sorge tragen,
um uns vor allem Übel zu bewahren,
bis dann erscheinen wird ein junger Morgen.

So bist behütet du in Schlafes Hut,
aus Traumes Tiefen wechselnde Gestalten
dir eine solche Welt entgegen halten,

auf der ein hoffnungsvolles Zeichen ruht
und aus dem Dunkel zu dem Lichte findet,
indem es uns vom neuen Leben kündet.