Schreibtipp: lehren
lehren
Im heutigen Sprachgebrauch steht nach lehren ein doppelter Akkusativ: Ich habe meine Kinder schon früh eine gewisse Selbstständigkeit gelehrt. Sie lehrt ihn allmählich das Fürchten. Im Passiv tritt häufiger der Dativ auf, auch ein Nominativ ist hier möglich: Ihm wurde das Schweigen gelehrt oder Er wurde das Schweigen gelehrt.
Wie beim Verb lernen wird auch bei lehren der Infinitiv mit zu verwendet, wenn mehrere Satzglieder hinzutreten: Man lehrte ihn dort(,) mit Pferden richtig umzugehen.
Häufig wird umgangssprachlich das Verb lernen anstelle von lehren gebraucht, dies ist standardsprachlich allerdings nicht korrekt. Sie hat ihn tanzen gelehrt (nicht: gelernt).
Etwas von der Pike auf lernen
Mit der Pike, dem Kampfspieß, mussten in früheren Zeiten die Anfänger im militärischen Dienst exerzieren. Später wurde die Wendung vom militärischen Bereich ins Allgemeine übertragen und besagt im heutigen Sprachgebrauch, dass man etwas von Grund auf erlernt: Sie hat das Modehandwerk von der Pike auf gelernt. […]
Entsprechend bedeutet die Wendung „Von der Pike auf dienen“, dass man seine Laufbahn auf der untersten Stufe beginnt: Die Firma war bei ihm in guten Händen, denn er hatte von der Pike auf gedient.
Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr
Das Sprichwort besagt „Was man in der Jugend nicht lernt, lernt man als Erwachsener erst recht nicht“: Bringt dem Kleinen bei, dass er auch einmal mit anderen teilen muss, sonst wird er es im späteren Leben sehr schwer haben – was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr!