Um 19.00 Uhr heute startet die Buchpremiere des 'Straßenfegers' im Museum im Zeughaus in Vechta

Heute um 19.00 Uhr startet die Buchpremiere des Straßenfegers im Museum im Zeughaus in Vechta mit einer Vielzahl toller Texte und überraschenden Aktionen.

 

Straßenfeger

Literarischer Stadtführer
für die Stadt Vechta

Verfasst von der Schreibwerkstatt
des Gymnasiums Antonianum
Herausgegeben vom
Museum im Zeughaus, Stadt Vechta

Ein Communauten-Projekt

Geest-Verlag 2011

ISBN 978-3-86685-326-3

10 Euro

 

Ein Literarischer Stadtführer für Vechta

Haben wir nicht alle schon auf solch einen Stadtführer gewartet? Auf einen Führer, der uns nicht mit historischen Fakten er-schlägt und den Blick nicht durch fremde Wahrnehmungen verstellt, sondern unse-ren persönlichen Empfindungen Raum lässt, uns Anregungen gibt, die allseits bekannten Standorte zu verlassen und uns das Überraschende, Neue, Unbekannte des bisher Vertrauten zu erschließen?
Der Literarische Stadtführer ist geschrieben von zwölf Jugendlichen, die sich mit Ihrer Stadt auseinandersetzen, in ihr leben und sie lebendig empfinden. Sie stellen ihr Vechta vor, unverfälscht, glaubwürdig, positiv wie negativ, nichts beschönigend, ehrlich. Manche Texte provozieren, sind böse, manche überraschend einfühlsam, nachdenklich. Die Jugendlichen waren und sind auf der Suche nach Identität, dem genius loci, ihrer Stadt und haben Plätze/Punkte gefunden, die ihnen persönlich etwas bedeuten. Sie haben mit ihren Texten daraus Literaturpunkte gemacht, wollen ihre Empfindungen und Sichtweisen zu diesen an andere Menschen weitergeben, egal ob sie aus Vechta kommen oder sie hier fremd sind und Vechta kennenlernen möchten. Wie kann man eine Stadt besser erfahren als durch Menschen, die in ihr leben!
Mit dem Literarischen Stadtführer ist be-wusst ein Zeitschnitt aus den Jahren 2010 / 2011 entstanden. Er sagt etwas über die jetzt hier Lebenden aus. Ist er deshalb nur gegenwärtig und nicht historisch? Oder ist er gerade deshalb historisch, weil er die bisher in Vechta gelebte Geschichte in ihrer heutigen Wahrnehmungs- und Erin-nerungskultur in den konkret erlebte Emp-findungen über die Texte der Jugendli-chen widerspiegelt? Auf jeden Fall ist er räumlich.
Jede Person, die sich mit diesem Stadtfüh-rer auf den Weg macht, die Literaturpunk-te aufsucht, wird erfahren: Diese Texte haben originär mit dieser Stadt, ihrer Ge-schichte und ihrer Gegenwart, vor allem mit ihren Menschen zu tun.
Literarische Texte haben im Gegensatz zu herkömmlichen Stadtführern aber eine weitergehende Fähigkeit: Sie können das augenscheinlich Sichtbare vom Konkreten lösen, den Betrachter in eine persönliche Betroffenheit führen und damit tiefere Zugänge zu der begehbaren, anschauba-ren Ortsbegebenheit schaffen.
Die Schüler der Schreibwerkstatt des Gym¬nasiums Antonianum in Vechta haben un-ter der Leitung ihres Mentors Olaf Bröcker beide Ebenen in ihren Texten erfasst – die Begegnung mit Vechta und den tieferen Zugang zu der Sichtweise von Menschen, die in ihr leben. Dafür kommt ihnen großer Dank zu. Sie haben bewiesen, dass auch Jugendliche wichtige Literatur und Begegnung schaffen können.
Vielfältiger Dank gebührt auch dem Geest-Verlag, der mit großem Engagement das Projekt begleitet und die Gestaltung wie Drucklegung des Stadtführers in hervorragender Art übernommen hat.
Ohne die Stiftung Niedersachsen, die das Projekt „Literarischer Stadtführer“ im nie¬dersächsischen Landeswettbewerb „Communauten“ prämiert hat und damit fina-ziell, ideell und beratend wesentlich fördert, wäre das Projekt nicht zustande gekommen.
Weitere Fördermittel der Stadt Vechta, des Fördervereins „Freunde des Museums im Zeughaus e.V.“ und des Busunternehmens Höffmann-Reisen machen eine ungewöhnliche Buchpremiere am 17.11.2011 möglich.
Das Museum im Zeughaus, Stadt Vechta freut sich, mit diesem „Literarischen Stadtführer“ einen neuen, ungewöhnli-chen Zugang zu der Lebenswelt Vechtas herausgeben zu können und dankt allen Beteiligten für die besonders gute Zusammenarbeit und Unterstützung. Das Museum wünscht allen Lesern viel Ver-gnügen beim Aufsuchen und individuellen Erleben der Literaturpunkte.

Axel Fahl-Dreger
Museumsleiter