NOZ berichtet: Der Blick auf Osnabrück (über Heimatbend mit der Osnabrück-Anthologie)
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http://www.noz.de/lokales/59575414/der-blick-auf-osnabrueck
Urgesteine und Zugereiste in einem Buch vereint
Der Blick auf Osnabrück
Osnabrück. Der Blick auf die eigene Heimat ist immer subjektiv und kann ebenso nostalgisch wie bitter ausfallen. Auf welche Weise verschiedene Osnabrücker ihre Stadt betrachten, ist seit Freitag in einer Osnabrück-Anthologie mit dem Titel „Osnabrück – Heimatstadt zwischen Alma Ata und Rio“ nachzulesen.
Am Sonntag wurde das Buch im Rahmen von Kalla Wefels „Osnabrücker Heimatabend“ unter dem Motto „Osnabrück – ein Lesebuch“ im Spitzboden der Lagerhalle vorgestellt. Nachdem Alfred Büngen vom Geest-Verlag aus Vechta, Autor Heiko Schulze und „Ur-Osnabrücker“ Kalla Wefel mit Unterstützung des Literaturbüros Westniedersachsen die Bewohner der Hasestadt dazu aufgerufen hatten, sich mit ihrer Heimat literarisch auseinanderzusetzen, liegt mit der Anthologie eine „Heimatgeschichte“ quer durch die Generationen, Emotionen und literarischen Genres vor.
In vier Programmteilen konnten einzelne Autoren von ihren Schreiberfahrungen berichten und aus ihren Beiträgen lesen, die ebenso viel Kreativität offenbarten wie Subjektivität im Umgang mit Stadt und Heimat. So verarbeitete etwa Ebba Ehmsberger ihre Eindrücke vom Turmbahnhof Osnabrück zu einer anrührenden Liebesgeschichte, während Pamela Lampe in „Mein Osnabrück-Krimi“ den Westerberg zum Schauplatz eines fiktiven Beziehungsdramas machte.
Tina Schick wiederum ließ ihre Kindheitserinnerungen an Eversburg Revue passieren, die frühere Bürgermeisterin Lioba Meyer erinnerte sich an erste politische Ambitionen im Alter von elf Jahren und Robert Zaun stellte in seinem Gedicht den „Osnabrücker“ vor.
Wie diese Stadt auf „Zugereiste“ wirkt, zeigten die Beiträge der aus Russland stammenden Rosa Friesen und des gebürtigen US-Amerikaners und Stadtführers Joseph Kaiser. Der aus Nigeria stammende Nosa Sam Osarenkhoe ließ seine Erfahrungen zu Integration und Heimat in Gedichte einfließen, von denen eines auch als Motto dieses Osnabrücker Heimatabends gepasst hätte: „Eine Stadt in Bewegung“.
Kalla Wefel, Heiko Schulze und Alfred Büngen (Hg.). „Osnabrück – Heimatstadt zwischen Alma Ata und Rio“. Ein Lesebuch von Osnabrückern für Osnabrücker. Vechta: Geest-Verlag, 2011. 352 Seiten. 12,50 Euro. ISBN 978-3-86685-333-1.