Lyrik now

http://www.lyrikprojekt.de

Lyrik now: Die Anthologie für moderne Lyrik

Die Anthologie "Lyrik now" bietet dem Leser eine wirklich repräsentative Auswahl moderner deutscher Lyrik.

Lyrik-Anthologien gibt es wie Muscheln am Meer. Das besondere an "Lyrik now" ist ein völlig neues Auswahlkonzept:

Aus 5000 Gedichten werden in einem objektiven Verfahren nur die allerbesten Gedichte ausgewählt. Die Auswahl erfolgt natürlich anonym und durch ein mehrstufiges Filtersystem an dem auch eine renommierte Jury beteiligt ist. Die Jury besteht nicht aus wenigen Personen mit ähnlicher Karriere, sondern aus vielen Personen mit sehr unterschiedlichem Background.

Außerdem wird die qualitative Auswahl der Jury durch weitere Verfahrensschritte ergänzt, die Faktoren wie Lesepopularität und Engagement des Autors für seine Gedichte berücksichtigt. Dies alles mit einem geradezu mathematisch-algorithmischen Verfahren und in einem genuin neuen Kultur-Raum. Auf diese Weise werden Gedichte ausschließlich aufgrund ihrer objektiven Qualität ausgewählt. Junge Dichterrinnen und Dichter haben die gleiche Chance wie renommierte deutsche Lyriker! Den Leser erwartet eine Anthologie mit den wirklich besten Gedichten einer neuen Generation.

Des Weiteren wird ein Lyrik-Preis (Name und Sponsor noch offen) vergeben.

Im Rahmen der Anthologie Lyrik now und dem Lyrik-Preis werden außerdem Lesungen stattfinden, auf denen die Autoren ihre Werke live präsentieren können.

Teilnahme:

Sie verfassen Lyrik? Sie wollen ihre Gedichte veröffentlichen? Hier werden Sie gelesen! Mindestens 30 andere Autoren treffen die Vorauswahl. Anschließend beurteilt eine Jury bestehend aus acht besonders qualifizierten und renommierten Personen die Qualität des Gedichtes. Das Auswahlverfahren ist anonym. Die besten Gedichte werden in einer Anthologie veröffentlicht. Und das beste Gedicht bekommt einen Preis.

Die Teilnahmefrist beginnt am 2.6.2012 um 0:00 Uhr und endet sobald 120 Autoren eingesendet haben.
Gedichte veröffentlichen in der Anthologie Lyrik now: Teilnehmen kann jeder und jede! Folgende Bedingungen müssen erfüllt werden:

1. Innerhalb der Teilnahmefrist eine textlich ganz leere Email senden an: redaktion@lyrikprojekt.de.
2. Diese Mail enthält im Anhang ein bis drei bisher unveröffentlichte selbstverfasste Gedichte in deutscher Sprache in einzelnen Word-Dateien. Bei den eingesendeten Gedichten soll es sich um das beste Gedicht oder die besten Gedichte der Einsenderin/des Einsenders handeln. Thema und Form sind frei.
3. Jede einzelne dieser ein bis drei Dateien trägt als Namen die ersten fünf Worte des Gedichtes und enthält nichts als den Titel und die Verse des Gedichts. Jede Word Datei darf nicht länger als genau eine Seite sein und nur Text im Schriftformat Times New Roman, Schrittgröße 12 enthalten.
4. Die E-Mail enthält im Anhang des weiteren eine Excel-Tabelle mit Je den ersten fünf Worten der eingesandten Gedichte (also deckungsgleich mit dem Dateinamen der Word-Dateien) in je einer Zelle der SpalteB. Links neben diesen ein bis drei Zellen steht in Spalte A je eine Zelle mit dem eigenen (Verfasser-) Namen. Die Excel-Tabelle trägt den Dateinamen "Einsendung-(Vorname)-(Nachname).xlsx".
5. Die E-Mail enthält im Anhang des weiteren noch eine jpg- Datei. Diese jpg-Datei trägt als Namen "Bestätigung-(Vorname)-(Nachname).jpg" und ist der leserliche Scan eines ausgedruckten und anschließend handschriftlich unterschriebenen Dokuments. Dieses Dokument enthält diesen Text (einfach per copy and paste verwenden): "Ich habe die in dieser Email eingesendeten Gedichte allein selbst verfasst. Ich bin damit einverstanden, dass die eingesendeten Gedichte im Rahmen des Auswahlverfahrens an mehrere Personen versendet werden und unentgeltlich in einer Anthologie unter Nennung meines Namens veröffentlicht werden. Ich habe das Auswahlverfahren verstanden und erkläre mich also ausdrücklich dazu bereit, 35 bis 105 Gedichte anderer beteiligter Autoren zu lesen und nach bestem Gewissen (auf einer Skala von 0;1;2 Punkten) zu bewerten. Innerhalb einer Frist von drei Monaten nach der Zusendung durch die Redaktion des Lyrikprojekts an mich werde ich die Bewertung in Form einer vorgegebenen Excel Tabelle an die Redaktion des Lyrikprojekts zurücksenden". (Vorname) (Nachname) (Wohnort) (Email-Adresse) (Datum) (handschriftliche Unterschrift).

Die genaue Einhaltung dieser Vorgaben ist Voraussetzung für die Teilnahme, weil diese ein anonymes Verfahren gewährleisten und die arbeitsintensive Verarbeitung des umfangreichen Einsendematerials erleichtern.

Lyrik now - Auswahlverfahren

Das einzigartige Auswahlverfahren von Lyrik now soll sicherstellen, dass die besten Gedichte veröffentlicht werden. Daher sammeln die anonymen Gedichte im Verlauf des Auswahlverfahrens je nach ihrer Qualität Punkte, wobei die Wertung durch die achtköpfige Jury den größten Einfluss hat. Auch die zusätzliche Wertung einer größeren Zahl von Lesern, die alle selbst Lyrikerinnen und Lyriker sind, fließt zu einem maßgeblichen Teil in die Wertung ein. Eine geringe Bedeutung haben auch die Verfasserin oder der Verfasser selbst.

Denn es wird unterstellt, dass die Bedeutung die eine Autorin ihrem eigenen Text beimisst, etwas über dessen Qualität aussagt. Diese Bedeutungsbeimessung wird folgendermaßen gemessen:

1. Je eher die Gedichte eingesendet werden, desto stärker ist davon auszugehen das die jeweilige Lyrikerin oder der jeweilige Lyriker aktiv und regelmäßig nach Möglichkeiten sucht, ihre / seine Gedichte zu veröffentlichen.
2. Je weniger Gedichte in der Spanne eines bis drei- eingesendet werden, desto höher ist tendenziell die Vorauswahl der Gedichte und die relative Bedeutungszuweisung durch den Autor / durch die Autorin.

Alle eingesandten Gedichte werden in vier Tranchen aufgeteilt. Die insgesamt 120 verschiedenen Lyrikerinnen und Lyriker werden ebenfalls in vier Gruppen eingeteilt, wobei jede Gruppe je nach Zahl der insgesamt eingesendeten Gedichte 35 bis 105 Gedichte zum Lesen erhält. Jeder Autor bewertet diese Gedichte entsprechend von nur drei Optionen entweder als "lesenswert" (0 Punkte) "beachtlich" (1Punkt) oder "Gedicht veröffentlichen" (2 Punkte).

Anschließend werden auf dieser Basis die besten 100 Gedichte den einzelnen Juroren zur selbigen Bewertung vorgelegt.

[Auf der Website von Lyrik now ist hier eine Tabelle zu sehen. Bitte mal gucken:
http://www.lyrikprojekt.de/Gedichte-ver%C3%B6ffentlichen/ ]

Lyrik-Auswahlkriterien

Autoren und Juroren sind in ihrer Wertung frei. Sie werden die Texte unbeeinflusst von anderen Meinungen und ohne Kenntnis des Verfassers oder der Verfasserin nach eigenem Ermessen bewerten. Kriterien, deren Erfüllung es lyrischen Texten im allgemeinen leichter machen, Beachtung zu finden sind jedoch:

1. Originalität der Sprache
2. Vielschichtigkeit, Mehrdeutigkeit
3. Bezugstiefe, kulturelle Anschlussfähigkeit
4. Hohe Sprach-“Dichte“
5. Ungebrochene Rhythmik, eingängige Sprachmelodie
6. Refrain-artige Prosodie und Lautmalerei
7. Freimütiges Spiel mit inhaltlichen Reizen und Stilmitteln
8. Gefühlsintensität oder intellektuelle Raffinesse
9. Zusammenwirken von Sprachform und Inhalt
10. Neuheit, Ungewöhnlichkeit der Perspektive
11. Zeitgeistnähe

Umgekehrt werden sich Gedichte, die in dieser Hinsicht wenig Stärken haben, z.B. epigonale Lyrik oder solche, in denen ein bereichsfremdes Sendungsbewusstsein das dichterische Interesse augenscheinlich dominiert, kaum qualifizieren.

Die Lage der zeitgenössischen Lyrik-Rezeption
Ein Essay des Herausgebers von Lyrik now [= Robert Velten].

Es gibt sie, die neue, junge Lyrik. Oftmals erreicht sie nicht mal ein allerkleinstes Publikum, sondern lagert ungehört in den Schubladen ihrer vielbeschäftigten VerfasserInnen. "So viel Lyrik war nie" schreibt das Jahrbuch der Lyrik und veröffentlicht trotz 66 KG (!) eingesandter Gedichte dennoch überwiegend solche, die von bereits renommierten Lyrikern stammen. Nur zwei Herausgeber entscheiden, wer aufgenommen wird, und wer nicht. Auch Lyrik, die ausgewählt wird, kämpft mit dem Vergessen. Was ist mit den Hunderten, die das subjektive Nadelöhr nicht passieren? Sie haben kaum eine Chance, von mehr als zehn Menschen gelesen, geschweige denn erinnert zu werden.

Ökonomisch betrachtet hat die Lyrik ein logistisches Problem. Aufmerksamkeit ist eine begrenzte Ressource. Selten sind die Momente, in denen prinzipiell geneigte Menschen tatsächlich ein nicht, oder noch-nicht kanonisiertes Gedicht lesen wollen. Wie das geeignete Gedicht genau zur richtigen Zeit vor die richtigen Augen und Ohren bringen? Als sperriges Papierbündel griffbereit sein, wenn der Moment da ist. Von Interesse sein, in einer Flut von Reizen, siegeltragend genug.

Gedichte, diese hohe Ausdrucksform menschlichen Empfindens und Denkens als Gegenstand ökonomischer Betrachtung? - Warum nicht. Die Leser überlegen sich, wofür sie ihre Zeit hingeben. Lyrik konkurriert mit anderen Kulturprodukten. Da hat es die Lyrik als anspruchsvolle eben sehr stark "verdichtete" nur-Text-Form schwer genug. Und dann noch die Konkurrenz untereinander. Zeitgenössische Lyrik, eine bedeutende Ausdrucksform unserer Kultur konkurriert viel stärker mit klassischer Lyrik (z.B. Goethe oder Eichendorf) als das etwa bei modernen Filmen mit klassischen Filmen, etwa aus der Stummfilmzeit, oder auch bei modernen Romanen im Verhältnis zu klassischen Romanen der Fall ist.

Dabei, oder besser: Zuspitzend dazu kommt noch dass die Lyrikproduktion im Verhältnis zur Nachfrage ungeheuer groß ist. Einen Film machen oder eine Symphonie komponieren kann nicht jeder. Aber Worte machen – das lässt sich erstmal leichter probieren. Dafür braucht es nichtmal Stift und Papier, nichtmal einen Computer oder ein Handy. Deshalb wird Lyrik als künstlerische Ausdrucksform von vielen über jahre hinweg entwickelt. Und dann ist zu Recht, der Wunsch da, das diese Worte auch gehört werden! Ich bin immer wieder überrascht wie viele meiner Bekannten Gedichte schreiben. Heimlich. Und wie viele Dichterinnen und Dichter versuchen, ihre Gedichte zu veröffentlichen. Denken sie an die 66 kg Lyrik-Einsendungen für das Jahrbuch der Lyrik.

Die Lage für viele Lyriker ist durchaus frustrierend. Lyrik wird kaum gelesen, zumindest dann nicht, wenn sie von noch unbekannten Autoren stammt. Heutzutage ist es daher sehr gut möglich, dass viele hervorragende und wertvolle lyrische Äußerungen von niemandem wahrgenommen werden.

Dem Leser ist nicht zu verübeln, dass er seine Aufmerksamkeit den vielen tausenden, un- (oder rein subjektiv) ausgewählten Gedichten entzieht. Den Verlagen ist nicht zu verübeln, dass sie Lykikbände unbekannter Autoren aufgrund der geringen Absatzerwartungen meiden.

Wie hat zeitgenössische Lyrik eine Chance? Durch die Konzentration auf die allerbesten Gedichte, auf eine Auswahl, die wirklich Repräsentativ ist für die deutschsprachige Lyrikproduktion. Das Wissen, in einer Anthologie die objektiv besten zeitgenössischen Gedichte zu lesen wird sehr viel Aufmerksamkeit generieren und viele interessierte Leser und Käufer finden.

Was sind die besten Gedichte? Nehmen es die Leser wirklich ernst, wenn zwei Menschen für sich beanspruchen diese Auswahl zu treffen. Ja. Zu Recht. Es sind aber Verfahren möglich, die eine viel objektivere Auswahl ermöglichen. Eine Auswahl, die die tatsächlich die besten Texte gefiltert hat. Unabhängig von den stilistischen Vorlieben Einzelner und ohne Ansehen des Autors oder der Autorin. Lyrik now ist ein Versuch, die deutsche Lyriklandschaft zu verändern. Versuchen wir es!