Wirtshaus Max & Moritz platzte bei Buchpremiere Dieter Wöhrle aus allen Nähten
Wenn das keine gelungene Buchpremiere war. Mehr als 70 Freunde, Bekannte, Interessierte, Mitautoren und und und brachten den oberen Saal im Wirtshaus Max & Moritz in Berlin-Kreuberg an die Kapazitätsgrüße. Wie meinte Verlagsleiter Alfred Büngen bei der Begrüßung: Hier kann etwas nicht stimmen, es geht um Lyrik.
Doch es stimmte, und die Vielzahl der Besucher ist auch ein Beweis dafür, dass die Anzahl der treuen Leser von Dieter Wöhrles Gedichten immer weiter wächst. Und das Herkommen lohnte sich auf jeden Fall. 45 Minuten las der Autor aus seiner Gebrauchslyrik, fast jedes Gedicht kannt er auswendig, hatte so auch die Möglichkeit, während seines Vortrags zwischen dem Publkum auf und ab zu gehen. Und jedes Gedicht wurde vom Publikum eigens beklatscht. Lyrik, die von seinen Menschen handelt, von seinen Menschen aus seinem Berlin, aus seinem Kiez, mit all ihren Stärken Stärken und Schwächen. Wie sieht ihre Liebe in lieblosen Zeiten aus? Dieter Wöhrle nahm sein Publikum mit auf eine Reise durch die Jahreszeiten, sprach über das Fühlen und Denken seiner Protagonisten, die uns doch alle so bekannt sind.
Hier eine kleine Fotauswahl.
Wenn das keine stattliche Besucherzahl war. Stühle ausverkauft an diesem Abend im Max & Moritz
Verlagsleiter Alfred Büngen begrüßte die Gäste und führte kurz in den Band ein
Dieter Wöhrle mitten in seinem Publikum
Da musste am Ende natürlich fleißig signiert werden
Dieter Wöhrle will verstanden werden mit seinen Gedichten, möchte, dass man sich wiedererkennt beim Lesen oder Hören seiner Verse. Basis seiner Gedichte sind daher die Menschen aus seinem Kiez, aus seinem Berlin. Alltägliche Menschen mit all ihren Besonderheiten, liebenswürdigen, abscheulichen, niederträchtigen oder heiteren, stehen im Mittelpunkt seiner Beobachtungen. Seine Verse spiegeln Wirklichkeiten, die dem Leser Anlass sein können, die Welt einmal anders zu sehen.
Und da die Zeiten schwieriger geworden sind, sind die Gedichte in seinem nunmehr dritten Gedichtband kritischer geworden, nachdenklicher, ohne dabei an heiteren Momenten zu verlieren.
So lässt der Autor seine Hauskatze Dina zum Jahreswechsel fragen:
Und spielen künftig arme Leute
der Werbung willenlose Beute,
die Rolle der verhetzten Meute?
Verstehst du, was mich ängstigt heute?
Dieter Wöhrle
1955 in Stuttgart geboren, Schulzeit in Aalen (Ostalbkreis). Studium der Germanistik und Anglistik an der FU Berlin. Seit 1983 im Schuldienst, ab 1986 an der John-F.-Kennedy-Schule in Berlin. Mitglied in der Erich-Kästner-Gesellschaft.
2010 erschien sein erster Gedichtband Aus Küche und Kiez, 2011 sein zweiter Balladen und Ballaststoffe, beide im Geest-Verlag und von Katja Schulz illustriert. Bei seinen zahlreichen Lesungen brilliert der Autor mit dem Charme und Witz seiner Gedichte.
Mehr zum Autor unter www.dieterwoehrle.jimdo.com
Die Grafikerin Katja Schulz
1978 in Eisenhüttenstadt geboren, aufgewachsen im ländlichen Raum zwischen Oder und Spree. Mit 16 Jahren Lehre als Bauzeich-nerin, 2001 Studium der Architektur. Lebt in Potsdam, arbeitet als Architektin und illustriert Geschichten in der Eisenhartwerkstatt.
Der Band
Dieter Wöhrle
Liebe in lieblosen Zeiten
Gebrauchslyrik aus Berlin
Illustrationen von Katja Schulz
Geest-Verlag 2003
ISBN 978-3-86685-413-0
10 Euro