Cornelia Kopesell liest am kommenden Freitag im Ludwig-Harms-Haus in Hermannsburg aus 'Das Buch Emma'

 

Freitag, 29. August 2014, 20 Uhr
Cornelia Koepsell liest in der Buchhandlung im LHH

Auf Einladung der Buchhandlung im Ludwig-Harms-Haus kommt die Autorin Cornelia Koepsell nach Hermannsburg. Sie stellt Ihr Buch „Das Buch Emma“ in der Buchhandlung vor.
Die Augsburgerin begann erst relativ spät mit dem Schreiben, obwohl sie schon als Kind davon träumte, Schriftstellerin zu werden. In den 60er Jahren wurde solch ein Berufswunsch insbesondere bei einem Mädchen bestenfalls als „Flausen im Kopf“ bezeichnet. „Mit über vierzig besann ich mich auf meine Flausen und habe es nicht bereut. Schreiben macht glücklich. Mich zumindest. Was mich daran fasziniert, ist die Freiheit aus dem ganz persönlichen Humus von Selbsterlebtem, Unbewusstem und Phantasie etwas Neues zusammen zu brauen, das genauso gewesen sein könnte und manchmal wahrer ist als die Wirklichkeit“ so Koepsell. Kunst sei für sie ein Mittel, der Vergangenheit zu gedenken und eine rasch schwindende Zeit festzuhalten.
Die Autorin wurde 1955 in Scharnebeck geboren und wuchs in Hermannsburg auf. Sie studierte Germanistik, Betriebswirtschaft und Geschichte und arbeitet heute im Finanzbereich. Viele ihrer Geschichten spielen in der hiesigen Gegend, so auch ihr Debütroman „Das Buch Emma“.
Der Eintritt zur Lesung  ist frei. Weitere Informationen erteilt die Buchhandlung unter der Rufnummer (05052) 69 400 und 2758, oder via E-Mail.

 

 

Koepsell, Cornelia: Das Buch Emma. Roman

Cornelia Koepsell

Das Buch Emma

Roman

Geest-Verlag 2013

ISBN 978-3-86685-409-3

ca. 2590 S., 12 Euro

 

„Der Krieg war neun Ja­h­re vorbei. Ihre Eltern und Lehrer wussten wenig. Sie hatten nicht gemerkt, was passiert war. Wie alle Erwachsenen, die nichts wussten, wollten sie nicht gefragt werden.“ In diesen Jahren des wiederaufbauenden Deutschlands wächst Emma auf. Der Vater wäre gerne Pfarrer geworden, doch die Nachkriegsjahre lassen für ihn ein Studium nicht möglich werden. So ernährt er die Familie als Buchhalter und lebt seine Religiosität in der Familie aus.
Emma ist seltsam, spricht mit Spinnen und Würmern, ist in allem anders. Als ihr schließlich droht, in ein Heim abge­scho­ben zu werden, bemüht sie sich um Normalität.
Ihr geliebter Bruder, aus dem man stets versucht hat, einen echten Jungen zu formen, verlässt das Haus und schickt aus der fernen Stadt politische Flugblätter gegen Ausbeutung und Unterdrückung. Emma folgt ihm, wird Mitglied einer K-Gruppe, findet dort Geborgenheit. Doch ihre Unfäigkeit sich anzu­pas­sen, führt sie auch hier bald in Distanz, zum Austritt aus der Partei und zugleich für verschiedene Vergehen ins Gefängnis. Schließlich vereint das Sterben des Vaters die Familie wieder.
Die Geschichte einer Nichtangepassten, sprachlich und ge­danklich virtuos in ihrem Leben zwischen individuellem Sehnen und gesellschaftlichem Anpassungsdruck dargestellt. Ein mehr als gelungener literarischer Debutroman der Autorin.