Dieter Radtke - Bei Tagesanbruch (Gedicht des Tages)

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Dieter Radtke

Bei Tagesanbruch

Morgens    
Eine Hand auf meinem Rücken
Wir – zwei balzende Vögel
Mit aufgerissenen Augen

Im Herzen der tägliche Terror
Arbeit – um dem Sinnlosen
Etwas Sinn einzuhauchen
Und dann Brot und dann Spiele

Wir sanken in die Nacht
Als wollte sie nie enden
Aber wir sind aufgewacht –
Morgens

Die Schlagzeilen sind groß –
Bald wird jeder 100 Jahre alt –
Aber vorher richten wir
Die Welt zugrunde -

Morgens
Deine Hand ist warm

Buch: 

Maren Wegmann - Zwei (Jugendliche melden sich zu Wort)



Alles dreht sich, die Farben vermischen sich. Rot wird zu Grün, Blau zu Gelb, alles verschwimmt in einem Strudel und wird zu ... Weiß? Wieso ist plötzlich alles weiß?
Eine Hand liegt auf meiner Stirn, sie fühlt sich eiskalt an. Eine Uhr tickt dröhnend laut in meinen Ohren, schneidet sich in mein Gehirn.
Ich setze mich schnell auf, mit ruckartigen Be¬we¬gun-gen, stoße die kalte Hand weg, schwanke, stehe auf. Jemand versucht mich festzuhalten, ich brülle und sto¬ße ihn von mir, renne hinaus, durch die Tür auf den weißen Flur.
Bleibe stehen.
Es stinkt.

Gedichte in deutscher Sprache für das Themenheft „Flora. Gedichte zu Pflanzen“ / Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik

Gesucht werden neue Gedichte

Beschreibung

Im Zeitraum 1. Dezember 2016 bis 31. Mai 2017 (Poststempel) schreibt die Gesellschaft für zeitgenössische Lyrik e.V. die Beteiligung mit Gedichten in deutscher Sprache am Themenheft „Flora. Gedichte zu Pflanzen“ (Arbeitstitel) aus.

Eingesandt werden können jeweils bis zu 3 bislang unver­öffentlichte Gedichte, die sich der Pflanzenwelt, ihrer Schönheit, ihrem Reichtum, ihrem Nutzen oder ihrer Bedrohung widmen.

31.05.17

Ausschreibungen: 

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