Carina Göbel - Bluttropgen (Jugendliche melden sich zu Wort)
Dort steht sie, zwischen Schnee und Eis, zwischen hell und dunkel. Um sie herum viele Leute und doch herrscht eine einzige Stille. Ihr Blick wirkt abwesend, gedankenverloren sieht sie all die Menschen an, die sich aus dem gleichen Grund wie sie dort versammelt haben. Ihr Blick sinkt ab, als sie vor ihm steht, voller Trauer sieht sie in das Loch vor sich, bis die Tränen in ihren Augen ihr die Sicht nehmen, jede einzelne brennt auf ihren von der Kälte geröteten Wangen. Dieser Schmerz bevor sie loslässt. Die Rose fällt ohne einen Ton hinab auf den Sarg, das Blut an ihrem Finger läuft ebenso lautlos ihre Hand hinab. Fußabdrücke im Schnee hinterlassend, verlässt sie langsam den Friedhof, und während sie die Bluttropfen hinter sich bemerkt, sieht sie ein, dass ihr Blut noch fließt.