GWK Magus-Preisfrage (Ausschreibung)
letzte Änderung: 12. März 2013
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Kategorie | Texte aller Art (unveröffentlicht), die die Preisfrage beantworten |
erstellt am: 27. Januar 2011
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Magus-Preisfrage 2013
"Wenn der Leser nicht zaubern kann ..."
2013 schreibt die GWK-Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit im Kontext der Magus Tage Münster einen literarisch-akademischen Wettbewerb aus. Die Preisfrage lautet:
"Wenn der Leser nicht zaubern kann ... Worin besteht der Reiz und worin liegt der Sinn, schwierige literarische Texte verstehen zu wollen?"
"Der Buchstabe mag immerhin gedruckt sein, der Verstand und Sinn lässt sich nicht drucken", hat Johann Georg Hamann (1730 Königsberg bis 1788 Münster) einmal angemerkt und damit das Verstehen eines Textes als grundsätzlich problematisch erkannt. Zudem beklagt der "Magus in Norden", dessen Texte lange als dunkel und unverständlich galten, die mangelnde Bereitschaft seiner Zeitgenossen, sich auf einen schwierigen Text einzulassen: "Blindheit und Trägheit des Herzens ist die Seuche, an welcher die meisten Leser schmachten."
Bis zum 12. Juli 2013 werden literarische oder wissenschaftliche Texte von maximal 30.000 Zeichen gesucht, die auf Deutsch geschrieben und noch nicht publiziert sind. Am Wettbewerb teilnehmen können SchriftstellerInnen, WissenschaftlerInnen, PublizistInnen oder Studierende, die schon veröffentlicht haben. Eine Fachjury wählt die beste Antwort auf die Magus-Preisfrage aus. Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert und wird bei den Magus Tagen Münster 2013 (18.-20.10.2013) überreicht.
Ausführliche Informationen zur Preisfrage, den Bewerbungsmodalitäten und zu den Magus Tagen 2013 finden Sie unter www.magus-tage.de
Einsendeschluss: Freitag, 12. Juli 2013 (Poststempel)
Veranstalter:
GWK-Gesellschaft für Westfälische Kulturarbeit
Fürstenbergstr. 14
48147 Münster
www.gwk-online.de
Ausscheibung, ausführlicher:
Auch 2013 schreibt die GWK einen literarisch-akademischen Wettbewerb im Kontext der Magus Tage, die unter dem Titel „ach so verstehen wir“ das menschliche Verstehen thematisieren, aus. Die Preisfrage lautet:
„Wenn der Leser nicht zaubern kann …“ Worin besteht der Reiz und worin liegt der Sinn, schwierige literarische Texte verstehen zu wollen?
Einsendeschluss: Freitag, 12. Juli 2013 (Poststempel)
"Der Buchstabe mag immerhin gedruckt sein, der Verstand und Sinn lässt sich nicht drucken", hat Johann Georg Hamann einmal angemerkt (an Jacobi, 27.4.87, Hamann Briefe VII, 168) und damit das Verstehen eines Textes als grundsätzlich problematisch erkannt. Zudem beklagt er die mangelnde Bereitschaft seiner Zeitgenossen, sich auf einen Text einzulassen, der intellektuell und emotional, die ästhetische Wahrnehmung und die Einbildungskraft fordert und der nicht sofort zu verstehen ist:
"Blindheit und Trägheit des Herzens ist die Seuche, an welcher die meisten Leser schmachten [...]. Die beste Welt wäre längst ein totes Meer geworden, wenn nicht noch ein kleiner Same von Idio- und Patrioten übrig bliebe, die ein hapax legomenon [ein nur ein einziges Mal vorkommendes Wort] bogenlang wiederkäuen, zwo Stunden bei Mondschein zu Übersetzungen, Anmerkungen, Entdeckungen unbekannter Länder widmen, ohngeachtet sie des Tages Last und Hitze ertragen haben" (Schriftsteller und Kunstrichter, Hamann II, 336).
Allein ein solcher Idiot - Privatmann, Laie, Dilettant - und echter Patriot, kommt dem "Zauberer" oder "Magus" nah, welcher für Hamann, den "Magus in Norden", das "Ideal des Lesers" ist, weil er sich nicht mit einem "Ragout à la mode zum Gebrauche deutscher Leser, die Parasiten sind" (Leser und Kunstrichter, Werke Bd. II, 339-349), zufrieden gibt ...
Ihr Wettbewerbsbeitrag
Sie beantworten die Magus-Preisfrage mit einem literarischen oder wissenschaftlichen Text, der nicht mehr als 30.000 Zeichen (inklusive Leerzeichen) haben sollte. Der Texte muss auf Deutsch geschrieben und noch unveröffentlicht sein, die literarische Gattung Ihres Textes bestimmen Sie selbst.
Teilnahmebedingungen
Am Wettbewerb teilnehmen können SchriftstellerInnen, WissenschaftlerInnen, PublizistInnen oder Studierende, die schon publiziert haben.
Jury
Eine Fachjury aus Wissenschaftlern und Autoren wählt die beste Antwort auf die Magus-Preisfrage aus. Die Wettbewerbstexte werden der Jury anonymisiert vorgelegt.
Preis
Der Preis ist mit 4.000 Euro dotiert. Der prämierte Text soll in der Buch-Anthologie zu den Magus Tagen veröffentlicht werden.
Der Preis wird bei den Magus Tagen Münster 2013 (18.-20.10.2013) überreicht. Der Preisträger bzw. die Preisträgerin verpflichtet sich, an der Preisverleihung teilzunehmen und einen Auszug aus seinem bzw. ihrem ausgezeichneten Text vorzutragen.
Bewerbung
Ihre Bewerbung muss enthalten (bitte in dieser Reihenfolge):
1. ein formloses Anschreiben mit Ihrem Namen, Ihrer vollständigen Post- und Email-Adresse, Ihrer Telefonnummer, dem Betreff "Magus-Preisfrage 2013" und dem Titel Ihres Beitrags,
2. Ihre Biografie und Ihre Bibliografie,
3. Ihren namentlich NICHT gekennzeichneten Text (maximal 30.000 Zeichen inkl. Leerzeichen) in 6 Kopien.
Die GWK wird Ihren Beitrag kodieren und anonym an die Jury weiterreichen.
Bewerbungsadresse
Bitte schicken Sie Ihre Bewerbung in einem frankierten und mit dem Stichwort "Magus-Preisfrage" versehenen Umschlag an:
GWK
Magus-Preisfrage
Fürstenbergstr. 14
D - 48147 Münster
Einsendeschluss: Freitag, 12. Juli 2013 (Poststempel)
Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.
Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Dr. Susanne Schulte, Mail: gwk[at]lwl.org
Hamanns Schriften sind zitiert nach: Johann Georg Hamann: Sämtliche Werke. 6 Bde. Hg. von Josef Nadler. Wien 1949–1957 (= Hamann I-VI).
Hamanns Briefe sind zitiert nach: Johann Georg Hamann: Briefwechsel. 7 Bde. Hg. von Walther Ziesemer und Arthur Henkel. Wiesbaden 1955–1979 (= Hamann Briefe I-VII).